Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
  
gesasst, dass sein Herr mit dem Teusel gespeisst und 
getrunken halte und bat ihn, ein Ave Maria und zwölf 
Rosenkränze dazu zu beten, uls dieser wie aus einem 
Traume auffuhr. „Konrad,“ sagle er. „morgen beglei- 
lesl du mich, mein Gast von heute will morgen mein 
Nachimahl welt machen.“ „Herr Gral, Ihr werdel doch 
nicht des Teulels Gast sein!“ „lch muss, oder der Vor- 
wurf der Feigheit (rüle mich, also keine Einwände, Du 
solgst mir. Waren wir schon zweimal mit dem Kerl 
zusammen, einmal seindlich, das andere Mal freundlich, 
80 wird'’s auch das dritte Mal sein können.“ Der Knappe 
schwieg, er wussie wohl, wie es aussah, wenn ein- 
mal sein Herr seinen Willen ausgesprochen, der unter 
allen Umständen zur Thal werden mussle, selbst auf 
die Gefahr des Schadens hin. 
Am lolgenden Tag lunkelle es im Wald und Flur 
vom wärmsten Sonnenschein und die Vögel sangen 
ihre Liebeslieder, die Natur halle ein Feierkleid ange- 
zogen und eben so froh und freundlich folgie der Abend 
und die Nacht mit ihrem Sternenzell. Da schritt der 
Graf und sein Leibknappe den bezeichneten Berg hinan 
5. 
Die schönen und romantischen Parlieen der fränki- 
schen Schweiz mögen wohl früher schon von Reisen- 
den besucht worden sein, zu dem Wellrufe, den sie hat. 
gelangte die Gegend indess erst durch das Auflinden 
und Durchforschen der Höhlen. die in ihr sich befinden. 
Vielleicht hat die Wilzenhöhle, von der es l(estslehl, 
dass die Slaven ihren Götzendienst darin gehalten und 
  
und die Schlossuhr uniten ling eben, an, eilf Uhr zu 
schlagen, als sie oben aul dem Scheitel standen. Mit 
dem lelzten Ton der Glocke, der langsam verhallte. war 
der ganze bewaldele Rücken des Berges mit einer Helle 
umflossen, welche den Glanz der Slerne erbleichen 
machle und mit einem Sprung befand sich der Gast von 
gestern bei ihnen. „Willkommen,“ sagle er, „und nun 
gleich an's Werk! Vor Allem den Tisch!“ Und er nahm 
ein Felsstück und sliess es fest in den Boden und autf 
dasselbe fügie er die Plalte so haltbar, dass er den 
Gralen und den Knappen bat, zu versuchen, ob vie den 
Tisch umzuwersen vermöchten, was jedoch mit mier 
Kraltanwendung nicht geschchen konnte. Um diesen 
Tisch siellle er nun in der Schnelligkeit verlertigte 
Sltühle aus Baumästen und nun kamen die Gedecke, die 
Becher, die Kannen an die Reihe, die Speisen und der 
Wein wurden von unsichtbaren Händen aulgetragen. 
Mit dem lelzten Schlage der Millernachtsstande ver- 
schwand Alles wieder bis auf den Tisch, der heul zu 
Tage noch auf demselben Flecke sicht und den Namen 
Teufelstisch behalten hat. 
Die Hôhlen. 
dem Gott der Rache und Gerechtigkeit Vil, Herovit, ge- 
opfert haben, Fingerzeige für die Enideckung der übri- 
gen gegeben. Auch kannte man 1490 schon das Ahorn- 
loch, nachher als Klaussteiner Höhle bekannt, worin ein 
Baireutlher Johann Breu mil Erlaubniss des Markgrafen 
Salpeler ferligte. Das Hoheloch, gegenwärlig König 
Ludwigshöhle, wollte der Bambergische Kasiner Heinz 
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