300 Fuss lang und hat eine Vorhalle von 60 Fuss
Länge und eben so viel Breite. Die zweile Abtheilung
ist 100 Fuss lang und 30 Fuss breit und schr hoch.
Die Seitenräume sind etwas beschwerlich zu betreien.
Die dritte Abtheilung, 50 Fuss lang, 36 Fuss breit und
24 Fuss hoch, soll für den Opflerdienst bestimmt gewe-
sen sein und in diesem Raume belällt einen ein eigen-
thümliches Grauen, denn hier soll der Allar gestanden
haben, den man in einem mitl Tropfstein überkleideten
Felsblock zeigt, wo dem Vit. Herovrii (Gol der Rache
und Gerechligkeil), von dem die Höhle den Namen hat,
seine Opfer gebracht wurden. Aufgefundene Urnenreste
und Menschenknochen dürsften darauf hinweisen, worin
dieselben bestanden haben. Im Jahre 1780 fand man
in der Höhle eine ungeschlachte Figur, wahrscheinlich
das lIdol des Vil. Markgraf AleNander erhielt es zuge-
sandl, wohin es aber späler verschleudert wurde, ist
nicht zu ermitteln, vielleicht ging es in Trümmer, wie
das morsch gewordene Markgrafenthum selbst, dessen Ge-
schichte wohl eine unparleiische Feder finden sollle, durch
welche die kleinen Tyrannen von Ansbach und Baireuth
mit Wahrheit geschildert werden. Die Höhlen um Streil-
berg sind die Sehönsteinhöhle, deren Eingang, früher
sehr enge, nun weiler gemacht wurde. Sie ist mit ihren
verschiedenen Abtheilungen, deren lelzte nur mil Gefahr
Zzu besuchen sind, 350 Fuss lang und geschmückt mit
den schönsten Tropfsleinbildern, die in ihren reichen
und abwechselnden Figurationen eine wunderbare Wir--
kung üben, wesshalb ihr Name vohkommen gerechtler--
ligt ist. Wenn diese Höhle gutl beleuchtet wird, etwa
mit griechischem oder rothem Feuer, so geniesst man
einen wahrhaft staunenswerlhen Anblick. Ohnsiern von
ihr belindet sich die Brunnensteinhöhtle, in die
man Sich förmlich hineinwinden muss. Sie enthält
Wasserbehäller von Tropfsteinen umschlossen und mit
dem reinsten und frischesten Trinkwasser gefüllt, was
wohl ihre Benennung herbeigeführt ha1l. Die zweile
Höhle erreicht man durch eine gleichfalls enge Oell-
nung und man belindet sich alsdann in einem ziemlich
grossen Raum, der übrigens wenig enthält, was die
Beschwerlichkeitl des Hineingelangens entschädigte. Mit
der Besichligung der ersten Abtheilung kann man sich
abgefunden erkläüren und ein Trunk des vorzüglichen
Wassers möchte wohl zu empfchlen sein. Die Llludwig-
Wundershöhle ist ganz mit Mondmilch überzogen
und siehl wic weiss gelüncht aus. hat aber ausser die-
ser Mondmilch nichts Besonderes. Die Neideckgrotte
oberhalb der Ruine der Burg Neideck am Breit ersteigt
man nur mil Anstrengung und kann diess wohl unter-
lassen, da diese Grotte nichts auch nur entsernt Sehens-
werthes aufzuweisen vermag. Bei Rabenstein belinden
sich die König Ludwigshöhle, vorher Küh- oder
Rabenloch genannt, ollein umgelauft seit 1830. wo Kö-
nig Ludwig I von Bayern und die verstorbene Königin
Therese die Höhle besuchten. Dem Umtaulen ging aber
eine Umünderung der Höhle voraus, so dass der Boden.
der aus einem mehrere Fuss liefen Lager einer Erde
besland, welche aus der Verwesung von Tausenden
antedikkvianischer Thiere gebildet war, für den Nalur-
lorscher von höchstem Inleresse, nun festgestampft und
mit Erde überdeckt ist. Die Höhle selbst ist 46 Fuss
hoch und 120 Fuss breit und gewährt einen grossarti-
gen Anblick durch ihre Raumverhällnisse. Die Klaus-
sleiner Höhle mi ihren fünf Abtheilungen und Gängen