enthält ebenfalls keine Tropfsteine, sondern nur Felsen-
massen. iImponirend durch ihre Formen und Grössen.
Sie isl eigentlich als Vorhalle der grössten neuent-
deckten Zoolithenhöhle, von einigen Sophieen-
höhle genannt, die von dem grällich Schönborn’schen
Gäriner Koch im Jahre 1833 enideckt wurde. Wir
lassen hier den Prolessor Dr. Rudolph Wagner sprechen.
„Der Eingang zu dieser neuen Höhle ist die schon früher
bekannte Klaussteiner Höhle. Dieselbe liegt gegen Osten,
am rechten Uler des Eschbachs, der sich in die Wie-
sent ergiesst, auf Steinwurfweile der König Ludwigs-
höhle gegenüber. Aus einer Vorhalle gelangt man in
eine Grotic, zu der von Aussen ein doppelter in der
Milte durch einen Pleiler getrenmer Bogen führt. Diese
Grotte hat Holgürlner Koch durch Entfernung von Sand
und Schultl im Innern erweitern lassen. Aus dieser
Halle oder Grotte wollic er gegen Süd-Osten einen neuen
Ausgang durch die Felsen brechen und bei dieser Ce-
legenheit entdeckte er ein Knochenlager, das nicht sehr
beträchtlich, sonsl aber aul ganz ähnliche Weise, wie
diess Buckland in den meisten Höhlen gelunden und
angegeben hat, abgelagert war. Es wurde nümlich eine
mehrere Zoll dicke Sinterkruste oder sogenannte Sta-
lagmitendecke durchgeschlagen, worauf man auf Schädel
und Knochen sliess, welche mil Sand und Lehm, sowie
Mmit schwärzlicher Erde (offenbar Ueberreste der ver-
westen, weichen, thierischen Theile) überdeckt und leise
durchmengt waren. Den Rund der durchbrochenen Sta-
lagmitendecke kann man von unien sehr gut betrachten.
weil in der Nähe unter ihr weg der zweite Ausgang
föhrt. Gerade nach binten gelangt man in eine sehr
kleine Stalaktilenhöhle. Hier slund der Gäriner mit ei-
#nem Lichte, als auf die Flamme desselben ein heltiger
Zugwind aus der Wandung strömie, der aus einer sehr
leinen Spalle hervordrang, was ihn veranlasste, an die-
ser Stelle durchbrechen zu lassen. Der Erlolg davon
war die Endeckung einer ansehnlichen Höhle, deren
Decke und Wände und Boden mit sehr schönen, zum
Theil Dlendend weissen Slalaktiten und Troptsleinen
bedeckt sind. In der Tiefe auf den Boden beland sich
eine beträchtliche Anzahl Schädel, Geweihe und andere
Knochen von einer verhällnissmässig nur dünnen Sin-
(erkruste überzogen, zum Theil auch ganz entblösst und
durch überhüngende Felsen geschützt. Vorzüglich sind
die Schädel erhallen, mil Zähnen und Fortsätzen, zum
Theil wie frisch skelelirl; doch haben sie ihren thieri-
schen Leim verloren. Hier liegt ohnstreitig ein sich
weitl in die Tielc ziehendes Knochenlager. Später ent-
deckte Koch in einer Seilenhöhle ein mächtiges Depot
von Knochen, vorzüglich von Bürenschädeln ganz in
loser lockerer Erde und auf die vortrefflichste Weise
erhallen, wie diess überhaupt nur in den lränkischen
Höhlen der Fall ist. Von dieser Höhle aus ge-
langt man in eine kleinere, dann wieder in eine
weit beträchtlichere, domarlig gewölbte Höhle, wel-
che wohl die grösste des Gebirgs sein diürfte
und die noch in verschiedene Günge und Seitenklüste
lührt. Der tielste bis jelzt erreichle Theil ist 1140 Fuss
vom Eingang entlernt. Die neu entdeckte Höhle des
Rabensleiner Müllers hat fünf grosse durch sehr schmale
Gänge verbundene Abtheilungen und enthält auch Tropl-
steine. Das Schneiderloch und die Schneider-
kammer sind unbedeulend, ebenso das Zahnloch,
aus welchem fossile Knochen und Zähne gegraben wur-