Metadata: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1877. (43)

Lehrziel. 
Griechische 
Sprache. 
Vertheilung des 
Unterrichts- 
stoffs. 
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dadurch das bei dem Unterrichte Gelesene ergänzt werden soll, bestimmt, in den beiden 
obersten Classen auch der freien Wahl überlassen, immer aber der Controle unterworfen. 
*15. Am Schlusse des Gymnasialcursus ist zu fordern, daß der Schüler ohne 
Hilfe der Grammatik und des lateinisch-deutschen Lexikons correct und wenigstens von 
groben Fehlern frei lateinisch zu schreiben, daß er mit einiger Fertigkeit und Gewandt- 
heit über Fragen und Gegenstände, welche den altclassischen Studien angehören, lateinisch 
zu sprechen im Stande, und daß ihm durch die Kenntniß der lateinischen Sprache auch 
das Verständniß für den Geist des römischen Alterthums aufgeschlossen worden sei. 
16. Die Erlernung der griechischen Sprache bezweckt neben der allgemeinen 
geistigen Gymnastik durch den altelassischen Sprachunterricht die Hebung der geistigen 
Schätze und Bildungsmittel, welche in der classischen Hinterlassenschaft der Griechen 
enthalten sind. Das dazu erforderliche Verständniß wird aber nur durch Sicherheit in 
der Formenlehre und Syntax der griechischen Sprache erreicht und diese Sicherheit ist 
nicht blos durch Uebersetzungen aus dem Griechischen, sondern besonders auch durch 
methodisch geordnete Uebersetzungsübungen in die griechische Sprache zu erreichen. Da- 
gegen ist von Sprechübungen wie von metrischen Uebungen in dieser Sprache beim 
Gymnasialunterrichte abzusehen. 
8 17. Quarta: 6 Stunden wöchentlich. 
Formenlehre bis zu den verba liquida (ausschließlich). Mündliche und schrift- 
liche Uebersetzungen aus dem Griechischen in's Deutsche und umgekehrt nach einem Lese- 
buche. 
Memoriren von Vocabeln. 
Untertertia: 6 Stunden wöchentlich. 
Wiederholung des Pensums der Quarta, verba liquida, auf 1u und die gebräuch- 
lichsten verba anomala. Lectüre aus einem Lesebuche und dabei Besprechung der 
leichteren syntaktischen Regeln. Mündliches Uebersetzen aus dem Deutschen in's Griechische. 
Scripta und Extemporalia. 
Memoriren von Vocabeln. 
Obertertia: 6 Stunden woöchentlich. 
Nenophon's Anabasis. Repetition und Abschluß der Formenlehre, in der Syntax 
das Wichtigste von dem Artikel und der Casuslehre, den Fürwörtern und Präpositionen. 
Scripta und Extemporalia. 
Memoriren von Vocabeln. 
Untersecunda: 6 Stunden wöchentlich. 
enophon’s Anabasis und Hellenica, auch im zweiten Halbjahre Herodot.
	        
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