Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

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artigen Einschnitte und inselarlig abgesonderten Berg- 
gipfel, die wir bei der schwäbischen Alb bemerkthaben.— 
So erstreckt sich denn der grosse Gebirgszug Jura vom 
Hhone an bis an den Main und hat eine Ausdehnung 
von hundert deutschen Meilen, er gehört mithin zu den 
längsten Gebirgen Europa's. Ja, er wird zum absolut 
längsten, wenn man ihn in seiner Allgemeinheit bis an 
die Küsten des Miltelmeeres und den Apennmin als scine 
südliche Fortselzung belrachtetl. Der Jura überhaupt 
zerlälkt nach den Landschaflen, welche er durchzieht, 
in drei Haupttheile: in den helvetischen oder eigent- 
lichen, in den schwäbischen oder würlembergischen, 
und in den fränkischen Jura. Die letzten beiden bilden 
zusammen den deutschen Jura. Was die Formalion 
des fränkischen Jura beirifft, so theilt er die Plateau- 
Form mit dem schwäbischen. Der höchste Punkt des 
Frankenjura ist der aus Dolomit bestehende Giplel 
Schloss Hohenslein, der 1919 Pariser Fuss hoch an 
der Nordscite des Hersbrucker Gebirgsbusens, mithin 
auf dem Westrande, über die Meeresfläche hervorragt. 
Kein anderer unter den bekannteu Höhenpunkten des 
fränkischen Jura übersteigl 1900 Fuss. Die Bergflüche 
von Leupoldstein ist 1700 Fuss hoch. Von ihr blickt 
man nordwärts über das Wiesentihal hinaus, ohne einen 
höhern Punkt zu enldecken. Selbst der Wichsenslein, 
der, aus einem Dolomit-Felsen bestehend, unter allen 
Hôöhenpunkten der fränkischen Schweiz als der höchsle 
erscheint, ist nicht so hoch. Was die Physiognomie, 
den aussern Habilus der verschiedenen Parlieen des 
Gebirges betriftt, wie er aus der physischen Beschal- 
lenheil der Berge, Hügel, Thal-Einschnitte, Bäche und 
Flüsse sich crzeugt, hat den Grundton, wie er aus der 
  
Formalion des gemeinen Kalksteins und des Dolomit- 
kalkes hervorgehl; ein Charakter, der, mehr oder min- 
der, sich auch in den fernsten Gegenden der allen, wie 
der neuen Welt wieder findel, wo die Jura-Formation 
vorherrschend ist, z. B. in Polen eben sowohl, wic in 
Syrien und Palästina. Reisende Naturforscher haben 
überhaupt die Bemerkung gemacht: dass in der leb- 
losen oder unorganischen Nalur die Bedingungen, von 
welchen ihre Bildungen abhängen, an keine Zone, an 
keinen Welltheil geknüpft sind; dass es aber elwas 
anderes sei mil den organischen Geschöpfen. Schon 
bei Koburg, so wie weilerhin in Thüringen, zeigl sich 
jene jüngere Art von Sandstein, den man, nach der 
Volkssprache, Keuper nennt, und den man wieder in 
Abarten zerfallen jässt, vorherrschend. Er bildel die 
Grundlage unseres Juragebirgs, wird von der eigent- 
lichen Juraformalion hier und da verdeckt, und findet 
sich auch besonders um Bamberg, Erlangen, Nürnberg, 
Weissenburg, Gunzenhausen und Dinkelsbühl, so wie 
auf der andern Seite von Amberg an über Kreussen 
nach Bayreulh. Er bildet neben dem Juro, über dessen 
Bereich er oft hinaustrill, mehrere Höhenzüge, die aber, 
wegen der geringen. Mächligkeit des Cesteines, immer 
niedrig bleiben. — Die an den Keuper angränzende 
Steinformaltion, die über den eigentlichen Jurakalk 
hervortrilt, ist der Liaskalk, der, wiewohl von ge- 
ringer Mächtigkeit, den Jura saumartig umfassl, und 
zwWar im schwäbischen Jura sowohl, als im fränkisch- 
oberpfälzischen. Zu ihm, der viele Mergel- und Thon- 
lager enthält, ist auch der Graphitenkalk und das Be- 
lemnitenflötz zu rechnen. — Zwischen dem Sandstein 
des Berges Giechschloss und der oberen Region des 
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