Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
  
sich schon eine Psarrei dort,) — dann auch den Königs- 
leldern. Gegenwärtig besitzt das Schloss die Familie 
von Seckendorf. Veilbronn auf dem Wege nach dem 
Marklte Heiligensladt enthült ein der Bauart nach sehr 
interessantes nun als Privaleigenhum benütztes Schloss. 
Heiligenstadt, auch lutherisches Hallstadt, soll seinen 
Namen daher erhallen haben, dass sich unter den 
harlnäckig ihren Gottesdienst (orterhallenden Slaryen in 
dem Orte Christen angesiedell hatten. Der Marktllecken 
ist nichl gross, allein fKreundlich und einladend. Früher 
den Streilbergen gehörig, auf die derseclbe nach dem 
Aussterben der Schlüsselberg kam, erhiellen ilm die 
von Staufenberg. in deren Händen er noch ist. 
An die Thäler der wünkischen Schweiz schliessen 
sich noch einige ohnferne an, von denen wir das Thal 
der Truppbach nennen; die Felsengestaltungen in dem- 
schben erinnern vollkommen an die Thälcr, von denen 
wir ohen gesprochen und auch einige Schlösser und 
Orlschallen, die wir auf dieser Tour antrelfen, verdienen 
den Besuch wohl; unter andern Hilpoltstein an der 
Baireuther Strasse im Landgerichte Grüfenberg. Ein 
Schloss erhebt sich stolz aul einem Felsen. Hilpoltstein 
war einst Eigenthum der Herzoge von Bayern und 
Plalzgralen bei Rhein. Carl IV. acquirirte es durch 
Kauf für Böhmen. Wenzel verplündelc den Ort an die 
Herdegen und Valzner im Jahr 1393. Der Markgraf 
Friedrich von Brandenburg erhielt Hilpollslein im Jahr 
1427 und 1503 hatte ihn Nürnberg Hlandweise inne 
und gab einem seiner Aemter den Namen des Markt-- 
fleckens, der in den Fchden zwischen dem Markgrafen 
Albrechl und Nürnberg verwüstel worden war. Grä- 
Hlenberg, ein Bergstädtchen mil dem Landgerichtssitzc 
  
gewährt mit seinem Schlosse einen schönen Anblick. 
Die Grafen von Gräfenberg, Abkömmlinge der Grafen von 
Wollsberg, hallen das Schloss inne. Zur Stadt wurde 
Gräfenberg im Jahr 1331 von Kaiser Ludwig bestimmt 
und erhiell 6 Jahre später das Recht zur Abhallung von 
Jahrmärkten. Die Haller in Nürnberg wurden durch 
Heirathen mit dem Wollsberg'’schen Grafengeschlechte 
verwandt und kümmerten sich desshalb auch viel um 
Gräsenberg und im Jahr 1388 brach eine Fehde zwischen 
Georg Haller mit Fritz von Streitberg aus, in welcher 
die Nürnberger zu Haller hiellen. Das Schloss wurde 
erobert und die Köpfe Mehrerer lielen zu Gräfenberg. 
Die markgräflichen Fehden, die Spaltungen zwischen 
Bamberg und Nürnberg (1561), dann die Wallenstein-= 
schen Schaaren seizten Grüsenberg bedeutend zu. Das 
Stäüdtchen war känflich an Nürnberg gekommen. Unter 
der bayerischen Regierung hob sich Grälenberg sehr 
campor und der gunze Landgerichtsbezirk zählt in Be- 
(reff des Getraidc- und sonstigen Ackerbaues, worunter 
vielc Kardeldisleln und sehr gule Kartoffeln. Obst, Ta- 
büock, Hopfen, zu den besseren von Oberfranken. Auch 
die Vichzucht und der Landesproduktenhandel werden 
schwunghaft betrichen. Eine Zierde des Truppbach- 
(„hales ist jedenlalls Egloffstein mit dem hochgele- 
genen Stammsitz de. adeligen Geschlechtes gleiches 
Namens. Wolfsberg, dessen ehemaliger Herrensitz 
nun Privateigemhum ist, und die beiden Plfarrdörfer 
Unter- und Ober-Truppbach gehören zu den maleri- 
schen Partieen dieses für einen Ausflug nicht genug zu 
cEmpfehlenden Thales. 
Halten wir nun im Vorstehenden den Grundcha- 
rakter der Thäler in der frünkischen Schweiz durch 
  
 
	        
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