Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
eine Schachtel mit der Versicherung übergeben, es be- 
nde sich das Sschönste Wetter darin und derselbe, 
neugierig, wie dasselbe denn aussähe, öffnete un 
Heimweg die Schachtel, aus welcher eine grosse llum- 
mel summend die Freiheit suchlte. Der Bursche lief 
derselben die Kreutz und Ouer hinterdrein, fortwährend 
rusend: Hummel, Hummel flieg' nach Mistelgau, dabei 
der Hummel nachsummend. Wenn nun ein Fremder 
in Mistelgau dieses Summen nachahmt, so kann er es 
an seinem Körper erfahren, dass die Mistelgauer auch 
noch gute slavische Knochen haben. Auf der nahen 
Anhöhe Spiegelleiten befanden sich früher viele grosse 
Gräber, in der Gegend Heidengräber genannt, und der 
ganze Platlz war mit Eichen bewachsen, deren ausser- 
gewöhnliche Grösse noch jetzt von den dort Ansässigen 
gerühmt wird. — — 
Nach einem Wege von einer Stunde gelangt man 
nach dem Städtchen Pottenstein im Publlachthale. 
In einem Kesscl, von Bergen umgehen, zichen sich die 
Häuser um den hohen Felsen, auf welchem das durch 
kriegerische Zerstörungen schr beschüdigte Schioss 
Ehrflurcht gebielend in's Thal herabschaut, zu dessen 
Zierden es gehört. Das Thal mit seinen vielen Schön- 
heiten weiter verfolgend wird nach einer Stunde das 
Auge von einer der schönsten Particen berührt, es er- 
scheint Tüchersfeld, vo hoch sich auflhürmende 
Felsen einige Hüuser des Ortes zwischen sich aulgenom- 
men haben. Die beiden sich gegenüberliegenden Burg- 
ruinen sind gute Zuthaten zu dem schönen Punkite, 
dessen Abbildung die übrigen in dem Werke passend 
ergänzt. (Ein entsprechendes Pendant bildet der Wich- 
senstein im Landgerichtlsbezirk Pottenstein). Eine 
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etwas flache Gegend des Thales lässt dem Auge den 
Blick nach dem Dorl mit seinem Kirchlein offen, das 
in anmuthigem Grün von Büschen und Bäumen am Fusse 
ciner hoch emporgestreckten Felsgruppe mil einer 
Burgruine gelcgen, wieder die beste Wechselwirkung 
vom Loyllischen und Romantischen hervorbringt. 
Es war sicherlich gut ausgesucht, das auch den kolos-- 
salcn Felsformationen durch ein gelungenes Bild, der 
Zeichnung der Riesenb urg, Rechmung getragen wurde, 
deren Formen und Verhällnisse (durch die alleinige schal- 
fende Gewalt der Nalur wurden die Felsen so gruppirt und 
durch und übereinander gestürzt, wie man sie erblickt) 
in Massen vereint, das vollstündige Bild einer gigantesken 
Burg mit allen Zugehérungen erscheinen lassen, und man 
wird nicht umhin können, bei diescm merkwürdigen 
Nalurgebilde, vor dem kühne Bogen sich Spannen. 
lünger zu weilen und im Anblick versunken der Be- 
nemmung alle Gerechligkeil widerflahren lassen. Noch 
haben wir drei Abbildungen aus der frünkischen Schweiz 
zu erwähnen, die in dem Werke zu finden sind und 
die wir bei den Wanderungen, welche den Touristen 
in der Regel zuletzl beschälligen, antrellen. Wüslen- 
stein auft dem Wege von Muggendorf über Alberlen- 
hof und Voigendorf nach Aufsess, wo man zugleich 
die sogenante Heidenstadt betritt. eine Hochebene 
links des Aufsesthales, der Lehlilzer Anger genamt, 
auf welcher früher viele nun zu Feld umgewandelte 
Hunengräber zu finden waren, aus denen allerlei Reste, 
Aschenkrüge, Todtenknochen und Schüdel, Waflen- 
Sslücke, Schmucksuchen, Münzen, Hausgerälhschaften eic. 
ausgegraben wurden, die den Allerthumsforschern 
Winke an die Hand geben konnten von nicht unbedeu- 
  
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