Im J. 1523 wurde Truppach, wenigstens die Auf-
sess'sche Burg daselbst zugleich mit dem Schlosse Krö-
gelstein durch das Heer des schwäbischen Bundes zerslört.
Obertruppbach auf der Abbildung, dem Untertrupphach vor
Wollsberg vorangeht. liegt am Ende des schönen Trupp-
bachthales, das von unzühligen kieselklaren Quellen und
kleinen Bächen überreich bewässert ist. Einen sehr
malerisch romantischen Anblick gewähren die Ruinen
des Schlosses Bärenfels, das man von Egloffstein aus
zu besushen nicht versäumen darf. Der Weg dahin
ist nicht weit und bietet angenehme Abwechslungen.
Höchst interessant wird jeder die Tour nach Thüsbrunn
im Todlenthal (Todtenfeld) nennen. Es besteht das
Thal selbst, durch das sich ein Bächlein schlängell.
aus kahlen Felsengruppen und Steingeröll, wo weder
Halm, noch Busch, noch Baum gedeiht und erweckt
ein ganz eigenes seiner Benennung ganz entsprechen-
des Gefühl. Eine dieser Felsengestaltungen sicht von
Ferne betrachet täuschend ähnlich einem betenden Ka-
puziner, welche Bezeichnung dem Felsen vom Volke
auch beigelegt worden ist. Der Name Todtenthal, Tod-
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tenseld, soll daher rühren, dass dort eine grosse Schlacht
geliefert worden sei, nach welcher die Todten in grosser
Zahl unter das Geröll verscharrt wurden. Thüsbrunn
selbst ist ein Pfarrdorf, das bald nach der Reformation
den protestantischen Gottesdienst einführte und mit dem
Amte Streitberg dem Superintendurbezirke Baiersdorf
zugewiesen wurde. Einer seiner Pfarrer wurde gefan-
gen nach Bamberg geführt und dort entsetzlich gepei-
nigt. Thüsbrunn, über welchem eine Ruine die Spuren
eines ehemaligen Schlosses zeigl, gehörte den Herren
von Egloffstein, welche auch das Patronat der Kirche
hatten. Diess isl nun aber nicht mehr der Fall, was
sich bei dem Neubau der Kirche herausgestellt hat, zu
welchem die Eglofstein beitragen sollten, davon aber
entbunden wurden, nachdem ermittelt worden. dass
ihre Besilzansprüche auf Thüsbrunn aufgehört, damit
also auch ihre früheren Verbindlichkeiten. Mitl der Auf-
sesser Gemeinde hatte die Thüsbrunner das- gleiche
Schicksal, dass sie ihren Gotlesdienst mehrere Jahre lang
im Freien halten musste, weil die Kirche, die jelzt ge-
baut wird, im busswürdigen Zustande war.
2. Die Höhenpunkte.
Unter allen landschafllichen Situationen sind die-
jenigen am wenigsten geeigenschaflet, für sich Inte-
resse nehmen zu lassen, die sich flach nach allen Rich-
lungen hinziehen und daher keine Abwechslungen zu
bieten vermögen. Dieser Trostlosigkeit öder Flächen,
wie man sie im Norden Deutschlands findet, suchte
man zwar durch den Bau von grossen Städlen einiger-
massen abzuhelfen, allein den wahren Naturfreund ver-
mögen dieselben nicht zu entschädigen, er überlässt sie
gerne blasirten Geschöpfen, und eilt, sobald er das in
Augenschein genommen, was wirklich sehenswerth oder
sonsl merkwürdig ist, den frohen und freieren Puls-
schlägen der Nulur entgegen. Die preussische Haupt-
stadt Berlin gicht den besten Aufschluss über das Ge-
sagte. In einer weiten Sandsteppe von mageren Föh-
rengehölzen und Kartoflelleldern vorzugsweise durch-