Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
  
von welchen die Rabensteiner ihr Stammschloss mit 
Zugehör 1557 zurückkauften, um ein Jahr später vom 
Markgralen sich damit belehnen zu lassen (Rabeneck 
aber war durch die rebellischen Bauern zerstört und 
erstand nur langsam und unvollsländig wicder) und es 
bedeutend zu erweilern. Von den Bauern war Roben- 
stein bekanmlich nicht angetastel worden, ju. sie hal- 
ten ihm einen Freibrief ausgestellt (2d. Mai 1525). Da 
warl sich der dreissigjührige Krieg elwa hunderl Jahre 
später auch in die Thäler der fränkischen Schweiz, und 
die Kaiserlichen hausten darin eher noch wilder. 
als die Schweden, die eine Zeit lang nicht kriegsglück- 
lich mit ihren Verbündelen waren. Und es geschah im 
Jahr 1635, dass die Katholiken von Weischenseld und 
anderes katholisches Volk Rache an Hans Chrisloph 
von Rabenstein zu nehmen beschlossen, weil er bezüch- 
ligt wurde, als ein guler Protestant die Feinde der ka- 
tholischen Kirche geruslen zu haben. Er musste der 
Gewalt weichen und auf der raschen Flucht sah er die 
Schlösser Rabenstein und Rabeneck einen grellen Wie- 
derschein durch die dunkle Nacht verbreilend in Flam- 
men auflodern. Erst nach dem Schlusse des weslphä- 
lischen Friedens wurden die vorderen Gebünde wieder 
wohnhaft gemacht. Das Geschlecht der Rabenstein. 
Rabeneck, Kirchahorn, Weiher und Adlilz slarb am 19. 
seinem Geburisorte Würzburg wurde ihm im dortigen 
Dome ein Denkmal erricht#, an dessen Aufschrift es am 
Schlusse heisst: Conditur hae Daniel Stbarius in urna, 
qduem merito seduitur gloria slama decus. (In diesem Aschen- 
krug enht Daniel Stibar, im Lleben mit Rechl gerühmt, 
berühmt und ausgezeichnet.) Bei ihm wurde der gelehrie 
Erasmus, genannt Stürmer, erzogen (geb. 1525 gest. 1594). 
  
Mai 1742 mit Peler Johann Albrecht aus, dem zahl- 
reiche Sprossen des Stammes vorangegangen warecn. 
Rabeneck, Kirchahorn und Weiher waren dem Fürst- 
bischof Friedrich Karl Graf zu Schönborn anheimgelal- 
len, von dem sie käuflich an seinen Bruder Rudolph 
Franz Erwin kamen (1742). Babenslein wurde dem 
Markgrafen Friedrich ausgehändigt, von welchem es der 
Graf Schönborn 1744 um 20.000 Gulden und 200 Du- 
kalen Schlüsselgeld erwarb. Der jelzige Besilzer bewirtheie 
im Jahre 1830 den König Ludwigl. von Bayern und seine 
Verstorbene Gemahlin Therese auf diesem Schlosse, das 
ohne Einsprache zu den schönsten Höhepunkten der 
Hränkischen Schweiz gehört. 
Wieder über das Cebirge sucht man nun den 
leicht zu findenden Weg über Senkendorf nach dem 
Stlüdtchen Weischenfeld, in deossen Kirche ein 
berühmtes Madonnenbild und ein Monument des Bi- 
schofs Gran zu Wien (1550) Ssich belinden, welch 
Letzlerer rom geringen Stande (sein Valer war Wag-- 
#ner in Weischenseld) sich zur bischöflichen Würde 
emporgeschwungen. Weischenfeld halle eigene Dyna- 
sten, dic aber den Schlüsselbergen, (vielleicht aus einem 
Sltamm mit den Weischensfeldern) nach 1225 weichen. 
Weischenfeld erhielt schon 1315 die Rechle, welche 
Bamberg halle, namentlich eine sirenge Marklgerech- 
ligkeil. Iim Jahr 1319 gehörte der Ort den Bischösen 
von Bamberg und Würzburg. und nach einer Theilung 
dieser beiden Herren unter sich dem Bischof von Bam- 
berg. Die Hussilen äscherten mit andern Orten des 
Ländchens auch Weischenfeld ein (1430). Das inzwi- 
schen wieder aufgebame Weischenseld nahm an dem 
Bauernaufstande lebhalten Antheil, und musste desshalb 
  
 
	        
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