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dem Kaiser Heinrich bei. seinem Einzug in Bam-
berg nach morgenländischem Branuch einen Plauen-
wedel vorangetragen habe. Wenn sie auch von
ihrer dynaslischen Grösse und Macht zu Ende des 13.
Jahrhunderis in die Unterordnung der Ministerialen her-
absanken, 80 kann man sie doch nicht für erloschen
erklären, wovon das Familienarchiv der Aulsesse nichts
erwähnt. Ihre Fehden mit den Burggrasen von Nürn-
berg (1378), mit Erflurt (1389) mit Hildebrand von
Thüngen (1409) mit den Herrn von Gultenberg (1428)
sind die bekannteren. Im Jahr 1421 war Friedrich von
Aussess Bischof von Bamberg. mit welchem Bisthum
sie schon 1323 in freundnachbarliche Beziehungen ka-
men, als Oitto von Aufsess das Schenkenamt dort er-
hiell, das bis in die neueren Zeiten in den Händen der
Familie blieb. Im fünfzehnten Jahrhundert waren sie
am angesehensten und reichsten und besassen uusser
Aulsess, Codelndorf, Plankenstein, Draisendorl,
Truppbach, Mengersdorf, Freienfels, NFeidenslein,
Königsfeld, Rabenslein, Wistenslein, Arnsltein, Krögel-
stein. Neuhaus, Neuses, Schnabelweid, Wolkenstein,
Veilbronn, Ziegenseld“). Davon ging nun allerdings viel
") Zur Vervollständigung über das Geschlecht der Aufsess
diene Folgendes: Einzelne Aufsesse waren Fürstbischöc,
Prälaten, Generale, Stalthalter, Rillerhauptleute. Eine Linie
war in den Reichsgrafenstand erhoben worden. Sie waren
im Besitz (theils Eigenthum, theils Lchen, Burggut oder
in Pfand und Amfsweise), von Alliencreussen, Arnslein,
Aufsess, Cadolzburg, Creussen, Feilbrunn, Frauenstein,
Freyenfels, Codelndorf, Kainach, Königsfeld, Krögelstem,
Kopferberg, Marktschorgast, Mengersdorl, Neydeck, Neiden-
im Lausfe der Zeil verioren. wozu lheils äussere An-
lässe (Hussilen, Bauernkrieg, dreissigjähriger Krieg,
weniger die Albertinischen Händel, der dreissig- und
der siebenjührige Krieg), theils Zwisligkeilen im Schosse
der Familie das lhrige reichlich beitrugen. Die wohl-
thüligen Stillungen der Familie in Bamberg sind indess
immer noch beträchllich. Oberaufsecs mit dem neueren
Schlosse liegt nicht weit von Unlteraufsess mil der allen
Burg und dem isolirt stehenden Geschlechtsthurme. Im
stein, Neuhaus, Oberfeilbrunn, Plankenstein, Rabenstei,
Raweneck, Reifenberg, Reichenstein, Rothenbarg, Rothen-
puhl, Schnabelweidt, Schönsce, Schönwald, Spiess, Streit-
berg, Truppach, Tüchersleld, Vesienberg, Wadendorf,
Weyer, Wicsentleld, Windeckerberg, Winklern, Wolken--
stein, Wüstenslein, Ziegenfeld, Zwernitz. Ausser diesen
noch Landschlösser und Landhäuser: lleckendorf, Meyern-
berg, Muschelhof, Neuenbau, Seehöflein, Oberaufsess, dann
Häuser- und Grundbesilz in Bamberg, Culmbach, Eber-
mannsladt, Erlangen, Hollfeld, Schesslitz, Vorchheim,
Weissmain, Würzburg Die Dörfer und Weiler Aeussern-
leithen, Brunn, breisendorf, Dürnhof, Erl, Feilbrunn,
Frauenstein, Freyenfels, Gerbersdorf, Godelndorf, Godel-
berg, Gotlelhof, Cössmannsberg, Heckenhof, Hôfen, Kai-
nach, Kobelsberg, Kuchenmühl, Laitingshof, Mengersdorf,
Meyernberg, Neuhaus, Oberaufsess, Obernsces, Rauenberg,
Reichenslein, Siegeltzberg, Schnackenwöhrt, Schönsee,
Schönwald, Schressendorf, Siechendorf, Strütt, Thosmähl,
Truppach, Unteraufsess, Wadendorf, Weyer, Wohnsdorf,
Wolkenstein, Wüstenstein, Ziegenfeld, Zochenreuth. Das
ganze Aufsessthal von Königsfeld an soll in Besitz des
Geschlechts der Aufsess gewesen sein, wozu noch der
Mitbesltz von 167 Ortschaften kommt. Die wohlthäugen
Stiltungen belrugen gegen eine Million Gulden.