von Fürsten und Völkern, das grosse Werk der Kirchen-
verbesserung durch, was allein nur durch diese Hülle
möglich war). Hal das Lutherthum gleich Vieles vom
Katholizismus beibehallen, womil sich die Schärfe ver-
nünftiger Anschauung und Aulflassung nicht bescheiden
kann, so war doch der Schritt Luther's von gewalliger
Grösse und Spätere Ceschlechter konnten ja weiler
gehen in den reformalorischen Bestrebungen. Rom
hatte unendlich viel verloren, sogar in gul katholischen.
Slädlen, wie in Bamberg, war last Alles lulherischer
Ansicht zugethan und in der fränkischen Schweiz schlug
der Proleslanlismus gleichlalls feste Wurzeln. Das Amt
Streitberg. Muggendorf. Niederfellendorf und Heiligen-
bühl wurden pProteslantisch (1529). Nach dem Reli-
gionslfricden zu Augsburg (1555) traten auch die Edel-
leute ollener auf. Die Streilberger führten die Kirchen-
verbesserung zu Unterleinleiter 1580 und zu Heiligen-
stadt 1583 ein, die Auflsesse zu Aufsess und Wüslten-
stein, Voigendorl. Dreisendorl, Selig, Freyenfels, die Ra-
benstein zu Rabenslein. Kirchahorn, Weiher und in der Ni-
kolauskapchle; die Wichsenslein in Wichsenstein und
Mockas; die Egioffstein in Egloffstein; auch Polttenstein
zählle viele prolestantisch Gesinnte. Die römisch kalho-
lische Kirche konnte dem Allen nur Verfolgungen der reli-
giösen Gegner Dringen, die sich häufig unmenschliche
Behandlungen gelallen lassen musslen, auch zwang man
) Hälle der neueste Proleslanlismus der freien christlichen
Cemeinden (Deulschkatholiken) diesclbe mucluige Hülfe
gelunden, wie die lutherische Loehre, so unlerliegt es gar
keinem Zweisel, dass dieser triumplirend über seinen
älteren Bruder sich erhoben hülle.
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sie zu Glaubensverlüugnungen u. s. w. Alles nur irgend
Mögliche wurde aufgeboten, den vorgeeilten Proteslan-
lismus an seiner Weilerverbreilung zu hemmen und in
die engsten Schranken zurückzuführen. Protestamische
Kirchen wurden eingezogen, wie die zu Mockas, die
als Filial nach Wichsenslein gewiesen wurde, wo wie-
der katholischer Gollesdienst stalt halle, nachdem die
Herren von Wichsenslein ausgestorben waren. In an-
deren protestantischen Kirchen führte man das Simultan
ein, wic in Unterleinleiter (1696), nahm den Prolestan-
ten das Kirchenvermögen und zog sie mit List oder Gewalt
wieder zum Katholizismus herüber. Dagegen hallen
alle Miticl-Anwendungen So viel wie Nichts. In Aufsess
War gleichfalls ein Theil der Familic wieder katholisch
geworden und dieser Schritt war das Signal zu einer
Reihe bösartiger Entzweiungen. Da diese Thalsachen
einen Beweis lielern, wic die Katholiken gegen die Pro-
ltestanten auflralen, 8o sind sie ganz geeignet, hier eine
Stelle zu finden. Christian Ernst von Aufsess führie,
wic seine Stammvettern zu Freyensels, den römisch-
katholischen Goltesdienst auf seinem Stammschlosse
wieder ein; die Mönche (Kapuziner) zu Freyenfels wa-
ren wic andere Mönche und Missionäre, ganz rohe, höchst
unmoralische ausschweilende Leut#e. Obgleich der Be-
ligionsftriede von 1555 und der weslphälische Friede
von 1648 den Prolestanten wie den Katholiken ihre
Rechte genau vorgeschrichen, so geschah von Christian
Ernst doch Alles. was nur in einer förmlich errichtelen
Kirche und Schule geschehen konnte: Glockenklang,
öffenlliche Beichte und Communion, an denen auch
Schaaren von Fremden Theil nahmen, Copulalionen
Fremder, Prozessionen mit Lichtern und Gesang durch