Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

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mol 3 zu zählen waren, standen dann mil Thürmen, Wäl- 
len, Gräben, Verhacken u. s. w. schützend und trolzend, 
umgeben, lüngs dem Rücken der Höhe hin. Seltener 
sind die Burgen in Ebenen, doch gab es deren auch 
und sie erheischten zur Vertheidigung verslärkte Kräfle. 
Niederaufsess z. B. ist eine solche Burg, die sehr wohl 
bewehrt war. Die sogenannten Kemnaten (ein slavi 
sches Wort) belanden sich in den Vertheidigungslinien 
der Burg und waren feste, eigens geschülzte Wohnsitze 
für Glieder der Ritterfamilie. Die Knappen waren an- 
derwärts untergebracht. Um über die Vertheidigungs- 
mittel dieser Burgen noch näher Auskunst zu erhal- 
len, ist eine Notiz vorhanden. durch die wir er- 
fahren, dass Streitberg damals in jedem Viertheil 
der Burg 4 Armbrüste, 1000 Pleile, 4 Büchsen 
und 25 Pfd. Pulver bewahrle; im Jahr 1489 hatle ein 
Viertheil (der bischöflich bambergische) 6 Hackenbüch- 
sen, deren 4 einen Zeniner wogen, und einen Tarrass 
(Steinbüchsen, woraus sleinerne Kugeln geschossen 
wurden), bereil. Pleyden waren Wurfmaschinen zu Be- 
lagerungen, aus denen mil grosser Tragkraft Steine, 
Feuerpleile und anderes grobes Wurlmalerial geschleu- 
dert wurden. Da es vorkam, dass unter den Gliedern 
einer und derselben Ritterlamilie, welche eine und die-- 
selbe Burg bewohnten. Zwisligkeilen entstanden, die in 
Thällichkeiten ausarleten, so errichlele man die Burg- 
(rieden, die jedem Familiengliede Rechl und Besitz in 
der gemeinschafllichen Burg sicherlen. Auch mit Frem- 
den schloss man solche Burgfrieden ab, wie im Jahre 
1348 von 6 Streitbergen ein Burgfrieden in Streilberg 
mit Günther von Schwarzburg errichtet war, mit dem 
man sich desshalb erst ablinden mussle, als Streilberg 
  
durch den Vertrag von lphofen bambergisch wurce, 
von wo an dieses Geschlecht abhängiger von Bamberg 
erscheint. Im Jahr 1334 stillete Kaiser Ludwig der Bayer 
einen Burgfrieden zwischen den Streilbergen und Con- 
rad von Schlüsselberg. Ein so hartes Stück Arbeil auch 
das Ersteigen dieser festen Burgen sein musste, so ge- 
lang es eben doch und in der Fehde, die von den 
Herren von Gross gegen einen von Ochs, bambergischer 
Vasall auf Neideck, (1340) gelührt wurde, wurde die 
Burg erobert, ausgeraubt und der für damals bedeu- 
tende Schaden von 1000 Gulden angerichlet. Am fehde- 
lustigsten erwiesen sich die Streilberge und die Auf- 
sesse, die nicht allein mit Andern, sondern auch unter- 
einander immer zu ihun hatten und auch von grösse- 
ren Herren in Kämpfen gerne geschen und gesucht wa- 
ren. Die Streiltberge wie die Aufsesse hatten slarke 
Familien und zahlreiche Nachkommen. Die Streitberge 
(Stritbuhel, Striperch, laleinisch übersetzt: de Monte 
bellico) leiten ihren Namen von der Burg ab, wie die 
Aufsesse den ibrigen ebenfalls von ihrer Burg Unier- 
aufsess, dem Stammschloss des allen Geschlechts. Die 
Streitberge, so sehr sie von ihren Herren und Gebie-- 
tern in Anspruch genommen waren, führten doch auch 
das Schwert gerne auf eigene Faust. Am meislen be- 
kannt sind die Fehden der Streitberge mil Meissen (1390). 
mit Waldenfels (schlimm für Nürnberg 1444), mit Böh- 
men (schlimm für Bamberg 1479). Von den Fehden 
unter sich sind einige gehörigen Oris bereits angeführt. 
Die Fehden der Aufsesse. die bedeutendere Folgen hal- 
len, sind bereils genannt und fallen meist in's vierzehnte 
und Anlangs des fünlzehnten Jahrhunderts, doch erhielt 
der Bischof von Bamberg noch 1518 von Eucharius von 
  
 
	        
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