Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

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Räubereien stenerte und viele Raubnester zerstörte, auch 
an den Markgralen, auch Streitberg werde an die Beihe 
kommen, wenn Conrad Scholt nicht enisernt würde. 
Casimir sandte darauf einen Boten, der Conrad Scholl 
nach Cadolzburg beschied, wo er freundlich von dem 
Markgrafen empfangen wurde. Des Nachts führte er 
ihn aber in ein Gemach, hiess ihn auf einen Teppich 
niederknieen und sagte: „besser is's, du stirbst, als 
Die Sage ist der Geschichte gegenüber dasselbe, 
was unter den Spiclen für grössere Kinder diejenigen 
sind, die neben der angenehmen Unterhaltung den Nulzen 
der Belehrung gewähren. Die Geschichte mancher Völ- 
ker verliert sich sogar mit ihren Anfängen in dem Dun- 
kel des Sagenwaldes, wie diess bei den Skandinaviern, 
den Schollen z. B. gleich der Fall ist. Nur unlieb 
möchte sich das Volkk von seinen Lieblingen, den Sa- 
gen, trennen, denen es stels einen treuen Fleck im Her- 
zen sichert. Es geht damit, wie mit den Volksliedern, 
deren poetische Einfachheit von ungekünstellen Melo- 
dieen gar lustig durch Wald und Flur binflattern, der 
Nalur eninommen, der Nalur auch wieder geschenkt. 
Der Sagenkreis der frünkischen Schweiz hat zwar kei- 
nen sehr grossen Radius, indessen ist doch Stofl genug 
vorhanden, der einer Verarbeilung würdig schien. 
Teufel, Kilter uhd Mönch. 
Unter dem edlen Geschlechte der Herren von Aul- 
sess war der Herr Ludwig Christoph von Aufsess, ob- 
gleich der frömmste, ehrbarste und lesteste Ritler seiner 
4. Sagen. 
  
dass ich und mein Land zu Grunde gehen,“ worauf 
der Scharfrichter eintral und ihm das Haupt abschlug. 
Der Markgraf soll jedoch mil den Räubereien des Scholt 
ganz einverslanden gewesen sein. Auch die Rüslung 
dieses Schnapphahns belindet sich im Rittersaale zu 
Erbach im Odenwald und er, wie Eppelein von Gai- 
lingen, stehen lebensgross abgebildel am Eingung in 
den Saal. 
Zeil, doch auch so muthig, thalendurstig und kampf- 
geschickt, dass ihn das Volk einen Pakt mil dem Teu- 
sel hat schliessen lassen, unter dessen Schutz er über- 
natürliche Dinge mit übernatürlichen Krällen auszufüh- 
ren vermochte. Seine Klingen waren so Slahlschar! 
und lest, dass er einmal im Zweikampf seinen Gegner 
von oben bis unten durchspaltele, seine Kugeln trafen 
80 sicher, dass- mil dem Knall seiner Pistolen oder 
Büchse, die stels seine treueste Begleilerin gewesen, 
das Ziel auf’s Beste getroffen war. Desshalb ging es 
heimlich von Mund zu Ohr in abendlichen Kreisen, wie 
man den gestrengen Herrn oll zur linsteren Millernachts- 
sltunde auf schnaubendem Rosse im Walde gesehen, 
wWo seine geschwungene Klinge wie heille Feuerzeichen 
im dunklen Tannengrün geleuchtet habe, wo er zu an- 
dern Malen auf einem Kreutzwege dem wilden Jäger an- 
gerufen, der dann unter dem Heulen seiner Hunde er- 
schienen sei, um ihm bei dem Giessen von Freikugeln 
über unheimlich knisterudem und flackerndem Feuer 
behülflich zu sein. Der Teufel sei auch sonst dem 
Herrn Riller viel zu Dank gewesen, dass kein Mägdlein 
  
 
	        
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