Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

V. Bandwerkssagen u. dgl. 
—. 
1150. Warum in Zwichau kbein Kürschner zum Ratsstand 
gezogen wurde. 
Köhler, Sagenbuch, Ar. 775; nach Tob. Schmidt, Chron. Cygnea, II, 
1656, S. 181. 
Im Jahre 1403 ist in Zwichau ein so großes Feuer aus- 
gebrochen, daß die ganze Stadt ausgebrannt, also, daß man auf 
dem Markte zu allen vier Toren hat hinaussehen können. Dieses 
Feuer ist bei einem Kürschner in der Scheergasse ausgekommen, 
und sind dem Rat damals die wichtigsten Urkunden mit verbrannt. 
Es ist dann die gemeine Sage gegangen, daß von der Zeit an 
kein Kürschner mehr zum Ratstand gezogen worden sei. 
Ònß — Ú 
1151. Christoph Schürer in Schneeberg, der Erfinder 
des Kobaltblau. 
Gräßze, Bd. J, Ar. 486; Ziehnert, S. 471 ff. 
Als im 16. Jahrhundert der Bergsegen des Obererzgebirges 
jährlich sich minderte und überall ein Wehgeschrei über den Silberräuber 
(so oder Kobold nannte man das taube Erz, welches von bösen 
Berggeistern oder Kobolden herrühren sollte) sich erhob, da kam 
Christoph Schürer, eines Apothekers Sohn aus Westfalen, landes- 
flüchtig seines evangelischen Glaubens wegen, nach Schneeberg, wo 
er als ein in der Chemie und Naturlehre wohlerfahrener junger 
Mann bald eine Anstellung bei den Hütten fand. Schon wenige 
Tage nach seiner Ankunft gewann er die Liebe Annas, der Tochter 
des Hüttenmeisters Rau, und bald auch durch sein einnehmendes
	        
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