Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Pferde sei, als sie über den Markt sprengten, ein Hufeisen ab- und 
bis an jene Stelle des Daches hinaufgeflogen, wo man es zum 
Andenken befestigte. (Vgl. Ar. 956 und 973.) 
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1175. Die GElocken zu Elsterberg. 
Gräße, Bd. U, Ar. 608. 
Alaen sagt, daß die mittlere Gloche daselbst aus Silber be- 
stehe; angeblich hat sie im Dreißigjährigen Kriege ein General 
namens Bose aus Großglogau entführt und hierher gebracht. Ein 
anderes Glöchkhchen auf der Stadtkirche zu St. Lorenz war von 
Silber und läutete den Ablaß ein, der sich so weit erstrechte, als 
man ihren Schall hörte, und weil man dies in Bünau noch konnte, 
mußten die Bauern von da ein Fuder Getreide an die Elsterberger 
Geistlichkeit jährlich zinsen; ja, viele Mürnberger ließen sich auf dem 
dasigen Kirchhofe begraben, um jenes Ablasses teilhaftig zu werden. 
1176. Die frühere Größe und Bedeutung der 
Stadt Meerane. 
Köhler, Sagenbuch, Ar. 625; Kirchengalerie von Sachsen, Bd. XII, S. 44. 
Aach der Volkssage, welche die Stadt Mieerane sich bis 
Götzenthal erstrechen läßt, und nach der Erzählung eines böh- 
mischen Historikers des 12. Jahrhunderts und nach ihm des Pir- 
naischen Mönchs im 16. Jahrhunderte, soll Meerane im Miittelalter 
ein sehr bedeutender Ort und sogar die nachmalige Residenz des 
böhmischen Königs Wladislaw und seiner Gemahlin Jutta oder 
Judith, welche, nebst ihrer Schwiegertochter Elisabeth, vor ihrem 
tyrannischen Sohn Sobieslaw im Jahre 1174 flohen, gewesen sein. 
Merkwürdig ist, daß sechs Häuser in der Stadt heute noch die 
Burghäuser heißen und die Befreiung von der Abgabe des so- 
genannten Dienerkornes genießen.
	        
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