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1214. Der Ursprung des Geschlechts der Herren v. Leipziger.
Gräße, Bd. J, Ar. 246; Peccenstein a. a. O., S. 118.
Der Name dieses Geschlechts kommt nicht vor dem Jahre 1294
vor und hat dasselbe also seinen Anfang genommen. In der
schweren Fehde zwischen Markgraf Albrecht dem Unartigen und
seinen Söhnen Friedrich und Dietzmann hat ein gewisser Heinrich
von Leipzig, sonst auch der Schwarzbürger oder Sterner genannt,
bei gedachtem Friedrich seiner sonderlichen Tapferkeit wegen in
hohen Gnaden gestanden und ist ein Hauptmann über ein Fähn—
lein Fußvolk gewesen. Dieser ist mit seinen Leuten des Mark—
grafen ärgstem Feinde, dem Fürsten Eberhard von Anhalt, bei
nächtlicher Weile ins Lager bei Dommitzsch gefallen und hat ihm
den Schlaf aus den Augen gewischt, also daß fast Herr und Knecht
hierüber daraufgegangen sind, hat auch dem andern Kriegsvolk
Tor und Tür zur Schanze geöffnet, die denn obgedachtem Leipziger
samt seinen Soldaten treulich und in Eile beigesprungen, nach—
gedrängt, den Fürsten aus der Schanze geschlagen und zur Schlacht
gereizt, also daß damals über vier Tausend der Feinde auf der Wahl—
statt geblieben, die andern aber nebst dem Fürsten in die Flucht
getrieben worden sind, denen Heinrich von Leipzig also streng zu—
gesetzt und sie herumgetrieben hat, daß er auch den Fürsten von
Anhalt zur Haft gebracht und ihn dem Markgrafen überantwortet
hat. Wegen solcher mannhaften Tat hat der Fürst den Heinrich
von Leipzig also begnadigt, daß er ihn zum Ritter geschlagen, und
ihm ein neues Wappen, darin ein springender Fuchs auf dem
Schwanz mit etlichen Hahnfedern besteckt zu sehen ist, gegeben,
ohne Zweifel darum, daß er als ein listiger Fuchs sich in die
Schanze geschlichen und darauf als ein freudiger Hahn Leib und
Leben gewagt, hat ihn auch mit einem Landgut, nicht weit von
Leipzig gelegen, beschenkt.
1215. Das Wappen der Herren von Löben.
Gräße, 8d. I,., Ar. 725; Gauhen, Adelslex., Bd. JL, S. 924; Haupt,
Bd. II, S. 32.
Die Herren, Freiherren und Grafen von Löben führen in
ihrem Wappen ein Schachbrett und eine Mohrin. Sie erhielten