Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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seine blutige Rechte in die des Königs legte, zog er sie eilig über 
seinen weißen Wappenrock, und die fünf von seinen Fingern her— 
rührenden roten Streifen, die sich auf diesem zeigten, blieben fortan 
sein Wappen. 
1219. Das Wappen derer von Oppel. 
Haupt, Bd. I, Ar. 48. 
Die von Oppel führen einen Schiffshaken im Wappen, weil 
sie in einem Treffen mit den Sarazenen mit dergleichen Waffen 
den Feind in die Flucht geschlagen. 
1220. Wie das Geschlecht derer von Pflug zu seinem 
Wappen gekommen ist. 
Gräße, Bd. 1, Nr. 71; Aen. Sylvül Bohemia, c. 6; Hagek, Böhm. Chr., 
S. 12 ff.; Ziegler, Histor. Labyrinth der Zeit, S. 123, Ar. 73; König, 
Adelshist., Bd. III, S. 803 ff. 
Der Nachfolger des ersten Böhmenbönigs Czech, Croco, ein 
gewaltiger Zauberer, hinterließ bei seinem Tode (709) drei Täöchter, 
namens Kascha, Techa und Libussa, so ebenfalls in allen Zauber- 
künsten wohlerfahren waren. Von diesen gelangte jedoch nur die 
jüngste, die Libussa, zur Regierung und herrschte ganz mild und 
löblich auf dem Wissehrad zu Prag. Gleichwohl waren die Böhmen 
nicht lange mit dem Weiberregiment zufrieden, sondern verlangten 
einen König. Libussa ließ also eines Tags (10. Mai 722) das 
ganze Bolk auf dem Wissehrad zusammenkommen und fragte sie, 
ob sie einen Fürsten haben wollten, und da sie einmütig ja sagten, 
so sprach sie: „Sehet dort hinter den Bergen bei einem kleinen 
Wasserfluß, der Bila heißt, da liegt das Dorf Staditz, nicht weit 
davon ein Acker, 120 Schritte breit und lang, auf welchem euer 
Fürst mit zwei scheckigen Ochsen pflügt, der heißt Primislaus, der 
wird euere Hälse beugen, und sein Geschlecht wird euch 584 Jahre 
beherrschen." Diese Weissagungen empfing sie aber von einer 
güldenen Kröte, in der ihr Hausgeist wohnte. Hierauf erwählte sie 
dreißig Mann, denen ließ sie ihren Reitschimmel ungezäumt vorführen 
und sagte zu ihnen: „Folget meinem Pferde nach, wo es hingeht 
Meiche, Sagenbuch. 63
	        
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