Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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44. Die vergrabenen Fuhrleute bei Blauental. 
Köhler, Sagenbuch des Erzgebirges, Ar. 131. 
Als vor einigen Jahrhunderten viel falsches Geld von Osterreich 
nach Sachsen geschafft wurde, kamen auch mit solchem Gelde einige 
Fuhrleute in die Nähe von Blauental, da wo sich am linken Ufer 
der Bockau die sogenannte Steinwand erhebt. Es kam ein schweres 
Gewitter, und die Fuhrleute suchten deshalb Schutz unter einem 
überhängenden Felsen. Da das Unwetter lange anhielt, so vertrieben 
sie sich die Zeit mit Kartenspiel. Plötzlich fuhr ein Blitz nieder, ein 
schwerer Donnerschlag folgte und die Felsenhöhle mit den darin 
sitzenden Männern war im Au verschwunden. Die stehengebliebenen 
Wagen wurden nach Eibenstock gebracht. An gewissen Tagen lassen sich 
nun in der Nähe der Steinwand Spukgespenster sehen. So kam einst 
wiederholt des Aachts#ein weiser Hase. Ein Arbeiter des Hammer- 
werks schlug nach ihm und rühmte sich dann, er habe ihm eins aus- 
gewischt. Aber in der folgenden Nacht fand man den Mann tot. (Vergl. 
auch Nr. 27). — — 
45. Der schwarze Hund auf der Bockwaer Köppe. 
Köhler, Sagenbuch, Ar. 125. 
An der Straße von Bockwa nach Niederhaßlau, auf der so- 
genannten „Köppe“ oberhalb des neuen Bockwaer Friedhofes, soll 
sich öfters um Mitternacht ein schwarzer gespenstischer Hund sehen 
lassen, der entweder neben den ihm Begegnenden ein Stückchen 
hinläuft und dann plötzlich verschwindet, oder auch sich diesen eine 
Weile in den Weg stellt und sie im Weitergehen hindert. Den 
oder jenen soll er zuweilen auch genötigt haben den Straßendamm 
hinabzuspringen, wohin er darauf selbst gefolgt ist, um in den 
nahen Muldengebüschen, von woher er zumeist gekommen war, sich 
zu verlaufen. — Von den letzteren ist bekannt, daß sich darin 
etliche Personen erhängt, ebenso, daß in dem daneben rauschenden 
Muldenwehre mehrere Lebensüberdrüssige ihren Tod gesucht und ge- 
funden haben. 
46. Gespenstisches Schaf bei Wildenfels. 
Köhler, Sagenbuch, ANr. 121. 
Bei dem nahe am Weinberge gelegenen Gottesacker zu Wilden- 
fels soll sich zu nächtlicher Stunde früher ein weißes Schaf haben 
sehen lassen, welches die Vorübergehenden erschreckte.
	        
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