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gründet wurde, ein Eisenhammer. Auch wurde das Eisenerz,
welches damals am Schneeberge gegraben ward, über die alte
Brüche nach Lößnitz gefahren, um es daselbst auf der Ratswage
wiegen zu lassen. Die Brücke war mit einem Dache versehen und
deshalb sehr dunkel, und weil außerdem auf beiden Seiten der
Mulde finstere Waldungen waren, wurden an dieser damals schauer-
lichen Stelle viele Greueltaten verübt. Unter andern wurde daselbst
auch ein Mann erschlagen, welcher einen schwarzen Pudel mit sich
führte. Dieser Pudel ist dann noch nach langen Jahren bei der
Brücke gesehen worden, seinen Herrn suchend und darauf ist er
jedesmal plötzlich wieder verschwunden.
50. Der schwarze Hund auf dem Hemberge bei Bochau.
Köhler, Sagenbuch, Ar. 123.
Auf dem Hemberge bei dem Bergflecken Bochkhau ist ein be-
stimmter Kreis, in welchem ein schwarzer Hund haust. Wer sich in
diesen Kreis verirrt, der sieht den Hund und trägt jedesmal eine
Krankheit davon.
51. Das Gespensterpferd zu Wildenau.
Chr. Lehmann, Collectanea, S. 261.
Anno 1624 arbeitete Anders Illings Bater zu Wildenau
(bei Schwarzenberg) im Feld mit einem Pferd am Berge gegen-
über dem Grundtümpel. Da er zu Mlittag ausspannt, kommt ein
ander Pferd, spannt sich ein und arbeitet im Feld mit dem Haken
(pfluge) geschwind fort, gleich als wenn's getrieben würde. Der
Alann erschricht und sieht eine Weile zu; endlich spannt sich's aus
und läuft mit vollem Sprung in den Grundtümpel hinein, tourniert
und verschwindet.
52. Die zwei weißen Pudel bei Rittersgrün.
Köhler a. a. O., Nr. 119.
Kurz vor dem sogenannten Zigeunerwalde zwischen Rittersgrün
und Pöhla sollen sich manchmal des Abends zwei weiße Pudel mit
glühenden Augen und an feuriger Kette festgehängt sehen lassen.