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63. Der gespenstige Hase bei Frankenberg.
Gräße a. a. O., Bd. I, Ar. 471.
An der Frankenberger Straße, die nach Chemnitz führt, steht
in einem Dorfe ein schöner neugebauter Gasthof, in dem -ein Be-
sitzer lange bleibt, denn da läßt sich am Tage und des Nachts ein
Hase sehen, der überall neben dem Hausherrn herläuft, allerdings
ohne ihm etwas zu tun, für alle anderen aber unsichtbar ist.
64. Die Gespensterkatze im Leipziger Lazarett.
Gräße, Brd. I, Ar. 426; nach Vogel, Leipziger Annalen, S. 215.
Um Weihnachten des Jahres 1564 ist von einer Hexe ein
Gespenst oder Poltergeist ins Lazarett gebannt worden, so in Gestalt
einer Katze, zuweilen auch unter anderer Gestalt, die Kranken und
andere Leute sehr vexierte.
65. Das dreibeinige Tier zu Leipzig.
Gräße, Bd. I, Ar. 456.
Wenn man zwischen 11—12 Uhr sonst des Nachts an der
vormaligen Hallischen Bastei spazieren ging, sah man ein drei-
beiniges Ungetüm daselbst herumlaufen. Als Ursache erzählt man
folgendes. Als die alte Kirche der heiligen Katharina, welche der
Katharinenstraße ihren Namen gegeben hat, eingerissen und an
deren Stelle ein Haus gebaut ward, hat man auf dem Grunde der-
selben ein Glas gefunden, in welches der einer besessenen Person
einst von einem Alönch ausgetriebene Geist in Gestalt einer Müchke
gebannt war. Weil nun gleichzeitig die Hallische Bastion gebaut
ward, so setzte man in das Fundament besagtes Glas und seit
dieser Zeit ging dort das dreibeinige Tier um.
66. Der Bieresel zu Grimma.
Gräße, Bd. I, Ar. 313; vergl. auch dessen Bierstudien, Dresden 1872, S. 125.
Wenn man zum Papischen Tore hinausgeht und statt nach
dem Kirchhofe zu sich rechts wendet, erblickt man eine Reihe