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zur Verheiratung mit einem armen, aber braven Burschen versagt
— kaum aber hatte sie diesen verzeihlichen Wunsch geäußert, als
der mürrische Feuerpudel sie wütend anfuhr, mit den Zähnen er—
faßte und mit solcher Gewalt in die finstere Aacht hinausschleuderte,
daß sie erst unweit ihrer Behausung sehr unsanft auf dem Boden
ankam. Ihr Schatz, nachdem er einige Zeit darauf von ihr den
erlittenen Unfall erfahren, stellte die Sache klüger an. Die nächste
Nacht begab er sich an den Berg in der Hoffnung, die Bekannt—
schaft des Pudels zu machen, der auch sehr bald schnüffelnd und
schnaubend in den Sträuchern erschien und ihn durch seltsame Ge—
bärden zum Folgen einlud. Die Aacht war rabenschwarz und bei—
nah klopfte Christophen das Herz, als er dem feurigen Führer
durch das Gestrüpp mühsam nachkletterte. Doch siehe da, bald
stand er an der ersehnten Pforte, bald auch in dem geheimnisvollen,
köstlich erleuchteten, von Edelsteinen blitzenden Saale; aber er stellte
sich entsetzlich dumm und fingierte förmlichen Blödsinn und gerade
dadurch erwarb er nicht nur des Pudels gnädigste Gewogenheit,
sondern auch die mehrerer anwesenden Berggeister, wie es so oft
heutzutage noch vielen wirklich dummen Leuten geht, daß sie andern
gefallen. Er bewunderte den schönen Eiskeller, und als man ihm
ganze Körbe voll Diamanten zeigte, wunderte er sich über die
gläsernen Haselnüsse. Man bot ihm davon an, aber er weigerte
sich zu nehmen, weil er das harte Zeug nicht beißen könne; „nun
so nimm doch deinem Mlädchen wenigstens einige mit!“ sagte einer
der Geister und füllte ihm alle Taschen mit Diamanten. Hierauf
empfahl er sich ziemlich tölpisch, und da der Pudel ihm wieder
hinableuchtete, Kam er glücklich ins Tal. Er aber lachte sich ins
Fäustchen, die Geister getäuscht zu haben, heiratete sein Mlädchen,
kaufte sich für seinen Reichtum das ganze Dorf, und seine ANach-
kommen khönnen noch heute lachen.
80. Eine Teufelsdohle besucht die Oberlausitzischen Stände.
Gräße, Bd. II, Nr. 776; Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Bd. I, S. 156.
Als in Böhmen der Dreißigjährige Krieg ausgebrochen war,
hielten die Lausitzer Stände eine Zusammenkunft zu Budissin um zu
beraten, wie sich das Land in solchen Kriegsläuften zu verhalten
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