— 73 —
nicht gönnen, sondern vergrub ihn in der St. Annenkirche. Dort
liegt dieser Schatz, welcher 24000 oder wie andere sagen 80000
Dublonen betragen soll, noch ungehoben bis auf den heutigen
Tag. Man weiß wohl, daß eine an dem einen Pfeiler der Kirche
befindliche Figur die Stelle andeutet, wo der Schatz liegt; aber ge—
rade der Arm, welcher darauf hinweiset, ist abgebrochen und so
hat man ihn nicht auffinden können.
87. Der gespenstige Hund zu Weißzig.
Gräße, Bd. II, Ar. 714.
Auf dem Rittergute Weißig bei Kamenz hat zu Anfang des
19. Jahrhunderts der Besitzer einen Hund gehabt, den er sehr geliebt
und wie einen Menschen gehalten hat, ja als er gestorben, hat er
ihm einen Grabstein gesetzt, und darauf seine Tugenden beschreiben
lassen und versichert, der Hund sei besser gewesen als die Menschen.
Seit der Zeit geht aber der Hund um und läßt sich in einem
Zimmer des Schlosses als Gespenst sehen. Vor einigen Jahrzehnten
sahen ihn die Herren Swob. und v. Qu., die eines Aachts dort
schliefen; er sprang von einem Bette aufs andere, sie fühlten ihn
auf der Bettdecke, sahen aber nur seine feurigen Augen und merkten
seinen heißen Atem.