Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Volke der Laternenmann genannt. Derselbe geht unbeirrt lang— 
samen Schrittes auf dem Marktsteige nach dem Klosterholze und 
verschwindet in einem Keller des Nittergutes Klösterlein. Er tut 
niemandem ein Leid. 
121. Die weiße Frau in Schneeberg. 
Köhler a. a. O., Nr. 35. 
In der Kosaken= und Webergasse zu Schneeberg hat sich des 
Nachts mehrere Male eine weiße Frau sehen lassen. 
122. Das schwarze Männchen auf dem Gottesacker in 
Schneeberg. 
Köhler a. a. O., Nr. 86. 
Auf dem Gottesacker in Schneeberg ist früher am Tage ein 
schwarzes Alännchen gesehen worden, welches ein Buch in der Hand 
hatte. Eines Tages erblichte es auch der Totengräber; derselbe er- 
schran darüber so sehr, daß er bald darauf starb. 
123. Der gespenstige Zwerg auf der Eisenburg bei Wildbach. 
Gräße, Rd. I1, Ar. 476. 
In der Aähe des Dorfes Wildbach bei Schneeberg liegt auf 
einem Vorgebirge des Muldentales das Raubschloß, die Eisenburg, 
ursprünglich eine Art Vorfestung von Schloß Stein, mit welchem 
sie durch einen unterirdischen unter der Mulde hinführenden Gang 
verbunden gewesen sein soll. Hier hauste im 14. Jahrhundert ein 
Raubritter, Konrad von Kauffungen, der solche Schandtaten ver- 
übte, daß ihm der Teufel den Hals brach und sein Geist verdammt 
ist, bis auf den heutigen Tag die Umgegend in Zwergsgestalt zu 
schrechen.
	        
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