Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Georg Schwander, drei Jahr nachher seinen Gesellen und 1582 
einen dritten Köhler, Oswald Wellner, erschreckt, gedrückt und so 
vergiftet, daß sie sterben müssen. 
Ferner hat ein Buchholzer Wald= und Mordgeist im Buch- 
holzer Busch am Wege unter den vorbeigehenden Leuten vielen 
Zank und Schlägerei verursacht, daß sie bisweilen blutig und halb- 
tot voneinander geschieden. 
Wie Gottfried Richter der Pfarrsubstitut in der Raschau im 
Jahre 1661 vor Östern seinen Bruder im benachbarten Elterlein, 
von woher er gebürtig, besucht und nun spät durch den Wald nach 
Hause eilt, verführt ihn ein Gespenst in einen furchtbar dickhen 
Wald, zerplagt ihn die halbe Nacht hindurch, daß er früh morgens 
nach Hause kommend halbtot aussah, sich totkrank niederlegte 
und sagte, ein Gespenst habe ihn in mancherlei Gestalt die Nacht 
geplagt und stets begleitet, darauf er nach etlichen Tagen gestorben. 
146. Die Oswaldskirche bei Elterlein. 
Gräße, Bd. I, Nr. 531; poetisch beh. von Ziehnert, S. 389. 
Aicht weit von Waschleite bei Elterlein in einem Tale am 
Ufer des Oswaldsbachs erblicht man die Trümmer einer Kirche, der 
sogenannten Oswaldskirche, welche 1514 der Grünhainer Abt Georg 
Küttner gegründet hat, die aber, weil inzwischen die Reformation 
dort aufkam, nicht vollendet worden und liegen geblieben sein soll. 
Anders erzählt sich das Volk die Ursache. Es soll nämlich um jene 
Zeit ein reicher Hammerherr, namens Caspar Klinger, gelebt haben, 
den aber sein Reichtum so übermütig gemacht hatte, daß er keinem 
Gruße, selbst von seiten solcher Personen, die mit ihm auf gleicher 
Stufe standen, zu danken sich herabließ. Dem begegnete einst ein 
ebenso reicher Bergherr von Elterlein, namens Wolf Götterer, und 
rief ihm ein freundliches Glückauf zu, allein Klinger hielt es aber- 
mals unter seiner Würde, dem Grüßenden zu danken, und so ge- 
schah es, daß letzterer ihm darüber einige harte, beleidigende Worte 
sagte. So stolz nun der Hammerherr war, so rachsüchtig war er 
auch und beschloß auf der Stelle, seinen Beleidiger für seine freimütige 
Rede büßen zu lassen. Er teilte seinem Bruder seinen Plan mit,
	        
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