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freudige Landvolk der Sächsischen Schweiz lehnt bis zur Stunde
den Rübezahl mit überlegenem Lächeln ab und wird ihn immer
ablehnen. Aur der fremde Forscher sei hier nochmals gewarnt.
So viel über mein Verhältnis zum Stoff der Sagen.“
Der Sagensammler muß aber auch Stellung zur Form der
Sage nehmen. Im allgemeinen wird man gut tun, von der
Wiedergabe der Volkssage in gebundener Rede abzustehen. Nicht
jeder Forscher ist zugleich ein Goethe oder Bürger, und meist
streift eine solche Bearbeitung den Schmelz von dem eigenartigen
Gebilde. Wer die Blume der Sage im Vole pflücken will, dem
ist die Keusche Hand der Brüder Grimm zu wünschen und deren
Geleitswort auf den Weg zu geben: „Das erste, was wir bei
Sammlung dieser Sagen nicht aus dem Auge gelassen haben,
ist Treue und Wahrheit.“ Soweit in meinem Buche mündliche
Uberlieferungen beigebracht sind, ist diese Mahnung fast aus-
nahmslos beherzigt. Sie sind nach der Weise des Erzählers aus
dem Volke wiedergegeben, und wo es anging, sind auch dialek-
tische Wendungen nicht vermieden. Dieselbe Treue glaubte ich
aber auch meinen gedruckten Vorlagen zu schulden, obwohl ich
weiß, daß man gerade Gräße den ungefügen Stil seiner Sagen
oft zum Vorwurf gemacht hat. Ich habe sogar in einzelnen
Fällen, wo Gräße modernisiert hatte, die ältere Stilform wieder
hergestellt. Nur etwa daraus hervorgehende Unklarheit habe ich
möglichst zu vermeiden gestrebt, was jedoch meistens durch eine
sorgfältigere Interpunktion zu erreichen war. Denn es ist meine
Meinung, daß z. B. die oft recht unpoetischen Gespenstersagen,
die meist aus dem 17. Jahrhundert überliefert sind, einen viel
stilvolleren Eindruck machen, wenn sie in der unbeholfenen Aus-
druchsweise jener Zeit überliefert werden. Dem Volksforscher
wird zudem manchmal eine einzige altmodische Wendung zum
Ich bedauere es sehr, hier nicht auch auf das Verhalten
der benutzten Quellenschriftsteller zu dem von ihnen überlieferten
Mlaterial eingehen zu können. Das würde eine interessante kultur-
geschichtliche Studie geben, für die sich vielleicht einmal an anderer
Stelle Raum bietet.