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geworfen. Dieses war das Gespenst; es kam bei Tag und Aacht und
niemand war vor ihm sicher; es warf mit Steinen, schien zu zielen,
traf aber niemand. Zuweilen lief es aus einer Stube in die andere,
rasselte mit Ketten, nahm auch zuweilen in dem obern Gestock den
Verwaltern das Essen vom Tische und ging damit zur Türe hinaus,
wenn aber die hungrigen Leute es baten, ihnen ihre Speisen wieder—
zugeben, brachte es das Essen wieder unversehrt herein. Gesehen
ward es zwar von niemandem als der Mlagd, allein gleichwohl
wollte zuletzt niemand mehr im Schlosse bleiben. Endlich Ram ein
Beschwörer, der es auf acht Jahre wegbannte, auf länger aber ge-
lang es ihm nicht. Einstmals ging ein Pfarrer mit andern hinauf
um es zu sehen, da sah er, wie sich das Gespenst über ein ganzes
Dach ausbreitete. Darüber fiel er in Ohnmacht, und wäre ihm
nicht jemand zu Hilfe gekommen, so hätte er wohl seinen Geist auf-
geben müssen.
Einst kam ein witziger Pfarrer in das Städtchen Mutzschen
und fragte, ob es denn wahr sei, daß es auf dem Schlosse so um-
gehe, wie man sage. Freilich, ward ihm geantwortet, gehet selbst
hinauf, wenn Ihr es nicht glauben wollt. Er geht also allein
hinauf und locht das Gespenst mit Außerungen, als: bist du denn
da? komm her, laß dich sehen! usw. Allein das Gespenst erschien
nicht, sein Mutwille blieb unvergolten und er ging also wieder
hinab und sagte, er sehe wohl, daß alles Lüge sei, was man ihm
so oft schon zu Ohren gebracht, er könne gar nichts erblichken. Da
antwortet man ihm: die Sache ist leider nur allzu gewiß, habt Ihr
ein mutig Herz, so verziehet nur ein wenig, es ist bald halb Elf;
demnach gehet noch einmal hin, Ihr werdet schon zur Genüge von
dem Geiste beommen! Der Pfarrherr wagt's auch, ruft abermals
wie zuvor, und wie er nochmals meint, er sei umsonst gegangen,
sieht er von ungefähr vor sich hinauf und wird gewahr, daß über
den Balken ein ungeheurer Geist" mit einem häßlichen Elefanten-
rüssel liegt und auf ihn los zielt. Darüber ist er so erschrocken,
daß er die Treppe herabstürzte und für tot aufgehoben ward.
Nach der Volkssage wäre dieser der Geist jenes frühern Besitzers,
eines Generals, den August der Starke wegen Unterschleifen hinrichten ließ
und der, ehe er nach Dresden ging, um sich seinem Richter zu stellen, erst
seine großen Schätze mit einem Maurer, den er aber nach vollbrachter Arbeit
selbst ermordete, irgendwo vermauert haben soll. Dieses Gespenst hat sich