Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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306. Die geheimnisvollen Amboßschläge im Keller eines 
Eibenstocher Hauses. 
Köhler Sagenbuch, Ar. 134. 
In Eibenstock zeigt man ein Haus, welches früher einem 
Schmied gehörte, dessen Frau mit dem Teufel ein Bündnis ge- 
schlossen hatte. Als die Frau gestorben war, verkaufte der Mann 
das Haus und zog fort; doch ließ er verschiedene Gegenstände in 
dem weitläufigen und in viele Gänge auslaufenden Keller zurüch. 
Da geschah es, nachdem das Haus wieder bewohnt war, daß eines 
Abends eine Frau hinab in den Keller ging, in welchem sich ein 
Brunnen befindet, um daselbst noch Wasser zu holen. Da härte sie 
heftige, wie auf einen Amboß ausgeführte Schläge, von denen sie je- 
doch nicht sagen konnte, woher sie rührten. Dies wiederholte sich 
noch zweimal nacheinander. Darauf ist aber der Frau der Mut 
plötzlich gesunken und sie ist eilends davon gegangen. Solche 
Ambaßschläge sind übrigens noch mehrmals in der Nacht in jenem 
Keller gehört worden. 
307. Spuk in einer Pinge bei Eibenstock. 
Köhler a. a. O., Nr. 133. 
Im Dönitzgrunde bei Eibenstoch, in welchem noch die Uber- 
reste früherer Zinnseisen zu sehen sind, zeigt man auch eine alte 
Pinge. Von derselben wird erzählt, daß einst zwei Beiter über die- 
selbe setzen wollten, daß sie aber dabei mit ihren Pferden hinab- 
stürzten. Wer nun in der Johannisnacht an diese Pinge kommt 
und aufmerksam horcht, der vernimmt in der Tiefe nicht nur das 
Klirren von zusammenschlagenden Hufeisen, sondern auch das leise 
Tichen einer Uhr. 
308. Gespensterspuk auf der Ammlerstraße. 
Käöhler a. a. O., Ar. 108. 
Zwischen Mitweida bei Schwarzenberg und dem nördlich da— 
von gelegenen Dorfe Schwarzbach befindet sich eine alte, nach dem 
Städtchen Scheibenberg führende Marktstraße, die Ammlerstraße 
Meiche, Sagenbuch. 16
	        
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