Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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hervor, man sah aber keinen Träger. Es steckte noch allerlei Sachen 
zusammen in den Ofentopf. Ein Studiosus sah etwas wie ein 
altes Gesicht, es warf ihn mit Steinchen, hielt ihm rücklings beim 
Klavier mit kalten Händen die Augen zu, entführte auch unter— 
schiedliche aufgebreitete Wäsche. Den 26. September befand sich 
Feuer und Dampf auf dem Holzstalle, worauf die Hausbewohner 
Lärm machten, daß es bald gelöscht wurde. Mittlerweile war aber 
allenthalben gute Anstalt wider alle Gefahr gemacht worden; im 
Hause wurde täglich zu gewissen Stunden gebetet und gesungen, es 
wurde auch öffentlich in der Kirche Fürbitte angestellt, es hat sich 
aber nachgehends weiter nichts spüren lassen. 
340. Der Kobold zu Grüna. 
Gräße, Bd. I, Nr. 545; Lehmann a. a. O., S. 951. 
Auf dem adligen Vorwerk Grüna bei Scharfenstein hat ein 
Poltergeist im Stall an Menschen und Vieh großen Müutwillen ge- 
übt, daß fast kein Gesinde mehr bleiben können. Weil man es 
nun für einen Zauberer gehalten, sind etliche Leute in einer Kammer, 
da es sich am meisten spüren lassen, mit bloßem Gewehr geordnet 
worden, welche alle Winkel durchschauen müssen, da sich endlich 
eine alte Haube oder Alütze gefunden und damit die Zauberei ein 
Ende gehabt. 
341. Der Poltergeist zu Roßwein. 
Gräße, Bd. I, Nr. 359; Znauth, Altenzelle Teil VIII, S. 579 ff. 
Im Jahre 1649 ist Meister Georg Jahn, Schwertfeger zu 
Roßwein, Tag und Nacht in seinem Hause von einem Poltergeist 
gequält worden, hat sich deshalb an den Freiberger Superinten- 
denten P. Sperling gewandt und dieser ihn in einem weitläufigen, 
noch jetzt vorhandenen Schreiben über die Art, wie solcher zu ver- 
treiben, unterrichtet.
	        
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