— 281 —
leuchtet und zeigt dadurch dem nächtlichen Wanderer den Weg.
Aiemals hört man, daß der Feuermann jemand irre geführt hätte
wie die bludniäki. Nach A. Cerny in Casopis Maicy Serbskeje 1894.
364. Der Feuermann bei Baruth.
Gräße, Rd. II, Nr. 857; Gräve, S. 193.
Auf dem einundeinhalb Mleile von Budissin in der Aähe von
Baruth gelegenen sogenannten Schafberge zeigt sich in der Andreas-
nacht zur gewöhnlichen Geisterstunde ein Feuermann, welcher weit
und breit seine prasselnden Flammen schleudert. Hier ist in einer
großen eisernen Truhe ein unermeßlicher Schatz vergraben, auf
welchem Behälter eine kleine Schatulle von Ebenholz mit Elfenbein
ausgelegt steht. Ein Graf von Gersdorf, Besitzer dieses Gutes, ließ
in der letzten Hälfte des 17. Jahrhunderts unter Leitung eines
sachkundigen Jesuiten daselbst nachgraben. Nach langer Mühe stieß
man endlich auf die Truhe, worüber man sofort dem Grafen Be-
richt erstattete. Dieser begab sich sogleich an den bezeichneten Ort
und sah mit seinen eigenen Augen die Truhe und Schatulle, auf
derselben aber ein zusammengerolltes Papier, welches er weg-
zunehmen befahl. Darin stand aber: „Wer dieses Kistchen öffnet,
dem kostet es seinen erstgeborenen, und wer sich dieser Lade be-
mächtigt, seinen zweiten Sohn.“" Der Graf, welcher nur zwei
Söhne hatte, die er gleichartig liebte, erschrak heftig, ließ die Grube
wiederum verschütten und der Schatz blieb ungehoben.
365. Des Brandstifters Buße.
SEasopis Macicy Serbskeje 1894, S. 80, übersetzt von Dr. Pilk.
Im Napoleonischen Kriege wurde die Purschwitzer Kirche von
einem Soldaten angezündet und brannte bis auf den Grund nieder.
Der Soldat, welcher die Untat vollbracht hatte, fiel auf der Straße,
welche von Bautzen nach Weißenberg führt. Die Stelle, wo eine
feindliche Kugel seinem Leben ein Ende gemacht hat, war, wie man
sagt, ungefähr in der Mltte zwischen Aeupurschwitz und Wurschen,