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nahe den Sträuchern, welche in der dortigen Gegend unter dem
Aamen Biebrachs Teiche bekannt sind (weil dort in alter Zeit wirk—
lich Teiche waren). Doch fand er nach dem Tode für seine Untat
keine Ruhe. AMoch jetzt zeigt er sich dort als „Feuermann“. Diesen
Aamen soll er deshalb haben, weil er zu Lebzeiten Feuermann hieß. (h
(Vgl. aber Sage Ar. 284: „Der verbannte Soldat in Purschwitz.“)
366. Der Feuermann sucht Erlösung.
Casopis M. S. 1894, S. 80 ff., übersetzt von Dr. Pilk.
Der Feuermann, welcher in der Fastenzeit von Purschwitz bis
gegen Wurschen wandelt und sich in Gestalt einer feurigen Garbe
oder einer großen leuchtenden Kugel zeigt, soll der Geist eines
russischen, im Aapoleonischen Kriege gefallenen Soldaten sein. Ihm
war die russische Kriegskasse übergeben, aber er hatte dieselbe in
den Wurschener Sträuchern verstecht. Bald danach wurde er in
der Schlacht erschossen und konnte niemandem mehr etwas sagen.
Seine Strafe ist nun, daß er in der Fastenzeit so lange in feuriger
Gestalt umgehen muß, bis er einen findet, der mit ihm gehen
würde. (Vgl. dagegen die vorhergehende Sage.)
So begegnete ihm einmal ein Frauenzimmer, zu welchem er
sich begab. Er bat sie, daß sie doch mit ihm ginge. „Falls du
mit mir gehen wirst, will ich dich so reich machen, daß du niemals
mehr zu arbeiten brauchst. Du brauchst nichts zu fürchten, doch
umschauen darfst du dich nicht", sagte er. Aber das Frauenzimmer
fürchtete sich sehr und gehorchte ihm nicht. Da wandte er sich zur
Seite und sagte weinend: „Ach, nun muß ich noch ein Jahrhundert
wandeln, ehe ich wieder einen Menschen um Begleitung bitten darf.
Denn dann erst, wenn jemand mit mir gehen wird, wird meine
Strafe beendet sein.“
367. Der Feuermann bei Purschwitz.
Casopis M. S. 1894, S. 78. ff., übersetzt von Dr. Pilk.
Ein Mann aus Kumschütz ging einmal auf dem Wege von
Belgern nach Kumschütz. Unterhalb der Belgerner Schanze steht plötz-