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M 398. Der Drache zu Aichkritz.
Gräße, Bd. I, Ar. 87; v. Weber, Aus vier Jahrhunderten, A. F.,
Bd. II, S. 346 usw.
Im November 1674 haben die Eheleute Hans Buckerdt und
seine Frau aus Aickritz bei den Gerichten zu Jahnishausen sich be—
klagt, daß ihre Aachbarn sie beschuldigten, sie hätten den Drachen
und daß sie eines Morgens ihm eine zu heiße Suppe vorgesetzt;
darüber sei er böse geworden, habe das Haus angesteckt und sei
dann in Gestalt eines hellen Scheines fortgeflogen.
399. Der Drache in Cotta bei Dresden.
Gräße, Bd. J, Ar. 146; v. Weber, Bd. II, S. 395.
Im Jahre 1714 ist das Ehepaar Kirsten zu Cotta bei Dresden
in Anklagestand gesetzt worden, weil sie den Drachen hätten, den
viele bei ihnen aus= und einfliegen gesehen, das Vieh behexten, so
daß Reine Butter gemacht werden konnte usw.; allein unter dem
5. November wurden sie freigesprochen.
400. Der Drache im hRöniglichen Schlosse zu Dresden.
Gräße, Bd. 1, Nr. 128; v. Weber, Aus vier Jahrhunderten, M. F., Bd. II,
S. 324.
Am ersten Weihnachtsfeiertage 1643 war die Abendtafel erst
um elf Uhr zu Ende gegangen, und weil man das Silbergeschirr
hier nicht abräumen wollte, mußten drei Pagen und ein Hof-
trompeter darin zur Wache bleiben. Da haben erstere, die sich auf
die Tafel zum Schlafen niedergelegt, einen Blitz durch das Zimmer
fahren sehen, dem Trompeter aber, der auf einer Bank gelegen, ist
etwas wie ein Mühlstein auf den Leib gefallen, so daß er weder
Hand noch Bein rühren, noch den Mund auftun konnte; ihm gegen-
über hat aber etwas auf der Tafel gesessen und hat ihn mit großen
feurigen Augen wie ein Uhn angeglotzt, das ist der Drache gewesen.