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mahnungen einer lichten Engelsgestalt, die ihn begleitet. Von dem
fürchterlichen Getöse erbebt der Angstberg. Wehe dem Wanderer,
der in später Stunde den Bannkreis des Geisterspuks überschreitet.
Ihn verfolgt und hetzt das wilde Heer so lange, bis er todesmatt
zusammenbricht. Nach anderen führt nicht Pan Dietrich, sondern
Georg von Starschädel, ein früherer Gutsherr von Steinigtwolms-
dorf, die nächtliche wilde Jagd im Hohwalde. Dieser war, ehe ihn
kurfürstliche Ungnade in 22 jährige grausame Kerkerhaft nach dem
Hohnstein brachte, wo er 1644 starb, ein leidenschaftlicher Weidmann.
Die Sage berichtet sein Ende wie folgt: Einst saß er Sonntags in
der Kirche seines Dorfes, als draußen ein stattlicher Hirsch vorbei-
rannte. Starschädel sprang eilig auf und jagte zu Rosse dem Tiere
nach in den Hohwald. Der Hirsch durchschwamm Schafhänsels Teich,
in welchen derselbe nachsetzte, jedoch sofort samt seinem Pferde ins
Bodenlose versank. Zur Strafe für seine Sonntagsschändung ist
sein Schatten nun in alle Ewigkeit verdammt, des Nachts hier zu
fliehen vor dem kRlappernden Tod und anderen Schreckgestalten, die
ihn drohend verfolgen.
Endlich erzählt man, daß für den abgeschiedenen Junker im
Steinigtwolmsdorfer Herrenhause, auf dem Korridor zur Gerichts-
stube, immer ein Bett bereit stehen mußte. Versah man es damit,
dann ging Tag und Nacht ein solches Rumoren im Schlosse los,
daß niemand dableiben konnte. Bei dem großen Brande, der
später das Herrenhaus in Asche legte, und aus dem nur eine
Matratze (h gerettet wurde, gewahrten die Löschenden einen langen
Mann im polnischen Rocke, der unverwandt ins Feuer schaute.
Das war aber der verstorbene Starschädel.
555. Pan Dietrich am Valtenberge.
[Pilk,] der Valtenberg und seine Sagen.
In Miederneukirch ist Pan Dietrich, der wilde Nachtjäger
sprichwörtlich. Man sagt: „Pan Dietrich heult im Kirchwalde, es wird
ander Wetter“, und wenn jemand lärmend umherrennt, heißt es: „Er
rasaunt wie Pan Dietrich.“ Der Nachtjäger treibt sein Wesen auf