Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

IV. Riesen. 
564. Die Riesenrippe zu Aossen. 
Köhler a. a. O., Nr. 236; Gräße, Sagenschatz des K. Sachsen, Bd. I, Nr. 365; 
Alfr. Moschkau in der Saxonia I, S. 22 u. 23; Moschkau, Führer durch 
Aossen und Altzella, S. 8. 
In dem großen und gar zierlich gewölbten, aus dem Kloster 
Altzella stammenden Hauptportale der Kirche zu MAossen hängt seit 
undenklichen Zeiten ein sonderbares Gewächs, welches von einigen 
für die Rippe eines Meerwunders oder Elefanten, von anderen für 
die eines Riesenfräuleins von Aiedeck im Elsaß, deren Eltern hier- 
her gezogen seien, ausgegeben wird. Diesen Gegenstand hat man 
auch der Rarität wegen in das Siegel der Stadt Mossen selbst mit 
aufgenommen. Erzählt wird von dem genannten Miesenfräulein, 
daß sie einst in Rhäsa einen auf dem Felde arbeitenden Bauer 
mit Pflug und Pferden in ihre Schürze nahm und ihrem Vater 
hineintrug. Auch soll sie öfter nach Haslau „in die Haselnüsse" 
gegangen sein. — Die Rippe kam Anfang des 17. Jahrhunderts 
in die königl. Kunstkammer nach Dresden, 1657 aber wieder zu- 
rück nach Aossen. Nach einer andern Aleinung wäre diese Rippe 
identisch mit der in Gold gefaßten Aippe der heiligen Katharina, 
welche zu den Reliquien des Klosters Altzella gehörte. 
565. Die Riesenhand bei Leipzig. 
Gräße, 3Bd. 1, Ar. 457; Prätorius, Weltbeschreibung, Bd. I, S. 591. 
Als ein Wahrzeichen von Leipzig galt ehedem ein ganz nahe 
bei dem sogenannten Kuhturme liegender Stein, auf dem ganz
	        
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