V. Götter (germanische und llawische).
570. Das Herdabild bei Zwickau.
Köhler, Volksbrauch im Vogtlande, 1867, S. 447.
Aach der Sage soll das Bild der Herda (Aerthus) von Rügen (2)
in die Zwichauer Gegend gebracht worden sein. In dem Schwanen-
teiche wusch man den Wagen der Göttin, und es soll sich ihr Dienst
daselbst noch lange erhalten haben.-“
571. Der Hausgott Hennil
Thietmar von Merseburg, VII. c. 50.
Der wackhere Bischof und Chronist Thietmar klagt an der
angezogenen Stelle, daß die Bewohner der Gegend von Delitzsch
„selten zur Kirche gehen, eigene Hausgötter verehren und ihnen
opfern“. Die Mähe der Hetzigen) sächsischen Grenze läßt mit ziem-
licher Sicherheit schließen, daß auch unsere Bauern diesen RKult
pflegten. Darum folgt hier Thietmars Bericht: „Ich habe (ca. 1071)
von einem Stabe gehört, an dessen Spitze sich eine Hand befand,
welche einen eisernen Ring hielt. Dieser Stab, so hörte ich, wurde
* Moan muß jedoch Bedenken tragen, die Sage als alt und volks-
tümlich an zusehen. Mleiche.
** Der Aame scheint deutsch zu sein. Vgl. über diesen Hausgott oder
Kobold, Heinz, Heinzelmann (d. h. eigentlich Heinrich), Grimm, deutsche
Aythologie, S. 496 und 699. Doch heißt bei den Wenden noch jetzt ein
Hirtenstab Honidlo, und im vorigen Jahrhundert pflegten sie sich noch
gegenseitig zuzurufen: „Ich werde dir den Honidlo ins Haus schichen“, ohne
freilich sagen zu können, was sie damit meinten. (Haupt, Sagenbuch der
Lausitz, Bd. I, S. 13.)