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Sack Korn untereinandergemischt, die nun der Teufel rein und
ohne Tadel auslesen sollte. Der Teufel machte den Getreidehaufen
etwas auseinander, hielt das linke Aasenloch zu, blies mit dem
rechten hinein, und Hirse und Korn schieden sich voneinander, daß
sie nicht reiner auseinandergelesen werden konnten. Für den zweiten
Abend hatte der Müller drei Sorten gemengt und zwar Korn, Hirse
und Gerste. Der Teufel kam, blies erst mit dem rechten, dann mit
dem linken Aasenloch hinein, uud alle drei Sorten waren aufs beste
geschieden. Der Teufel machte nun voller Schadenfreude den Müller
darauf aufmerksam, daß ihm nur noch eine Aufgabe zu lösen bleibe.
Der Müller wußte sich keinen Rat mehr. Der dritte Abend
kam, und es war ihm fürchterlich zumute; er bekam vor lauter
Angst heftiges Leibweh, so daß er sich vor Schmerzen nicht zu lassen
wußte. Der Teufel stellte sich pünktlich ein, sah den Müller sich
in seinem Schmerze winden und freute sich weidlich über dessen
Verlegenheit. Da mit einem Male ging dem Müller mit lang—
gedehntem Tone ein Wind ab. Da rief er entschlossen dem Teufel
zu: „Geschwind, mach einen Knoten 'nein!“ Wenn der Teufel sonst
auch alles kann, das konnte er nicht. So war er denn überlistet
und der Müller gerettet. Der Teufel aber schwang sich aufs Pferd
und sprengte mit Flüchen und Verwünschungen gegen den Müller
von dannen, die Straße nach Etzdorf zu, wobei er das Pferd in
seiner Wut so drangsalierte, daß es ausschlug und den Markstein
mit solcher Wucht traf, daß ein Hufeisen darin stechen blieb. — Das
Hufeisen im AMlarkstein war noch in meiner Kinderzeit zu sehen.
592. Der Teufel plagt ein Mädchen zu Roßwein.
Gräße, Bd. 1I, Nr. 360; Knauth, Teil VII, S. 130 ff.
Im Jahre 1586 hat sich zu Roßwein eine sogenannte Schleier-
magd, die schwangeren Leibes gewesen, bei ehrlichen Leuten ein-
gemietet, die anfangs ihren Zustand nicht Rkannten. Als sie nun
in die Wochen kam und das Gewissen aufwachte, da hat ihr der
Teufel solche Sünde weidlich aufgemutzt und hätte sie gern um Leib
und Leben gebracht. Deswegen ist sie in große Traurigkeit ver-
fallen, also daß allem Gesinde bange dabei worden und die Wirtin