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an ihr genug zu trösten gehabt. Aber etliche Tage stirbt das Kind,
und nun hält der Teufel desto heftiger bei ihr an. Einstmals steht
sie des Nachts auf und geht zur Tür hinaus: da nimmt sie der
Teufel alsbald, wie es ihr gedäucht hat, bei einer weichen Hand
und führt sie stracks zum Brunnen im Hofe. Die Wirtin, die
solches gehört, steht auf und geht in die Stube, sieht in das Bett,
findet aber die Wöchnerin nicht. Sie redet also das Gesinde hart
darum an. Diese nehmen alsbald ein Licht zur Hand und gehen
hinaus, um sie zu suchen, rufen und schreien, finden aber niemand.
Sie gehen also in den Hof, finden das Lieth (d. h. Laden) über
dem Brunnen weit aufgetan, leuchten mit dem Lichte hinein, sehen
aber nichts, machen also den Brunnen zu und suchen noch ferner
im Hause herum. Wie sie aber das Mädchen nirgends finden und
es gegen Morgen geht, setzen sie sich über ihre Arbeit, beten und
seufzen zu Gott. Uber eine Stunde hören sie eine Stimme gleichsam
mit undeutlichem Schreien zwei= oder dreimal: „Mutter, Mutter!“"
rufen, sie laufen also mit dem Lichte zum Brunnen, worauf sie die-
selbe zu ihrer größten Verwunderung über dem Wasser stehen sehen,
als lehne sie sich an die Mauer, schreiend: „O helft mir um Gottes
willen!“ Man läßt ihr den Eimer hinunter, in den tritt sie, aber
wie man sie um die Hälfte emporbringt, fällt sie rücklings aus dem
Eimer und schießt ins Wasser hinein, daß es über ihr zusammen-
schlägt und man nichts mehr von ihr sehen kann. Darauf gehen
sie also von dannen; allein nicht lange hernach hören sie abermals
schreien wie zuvor und finden sie wiederum an der Mlauer lehnen
und um Gottes willen bitten, man wolle ihr helfen. Da lassen sie
den Eimer zum andern Male hinunter, nebst einer starken Leine,
und befehlen ihr, sie solle sich damit an die Kette Knüpfen, fest an-
halten und Gott vertrauen; ziehen sie also heraus, ganz bleich und
eiskalt, daß man sich ihres Lebens nicht eine Stunde versehen.
Darauf hat man sie in die Stube geführt, mit warmen Tüchern
umgeben, ihr aus Gottes Wort vorgesagt, und sie vor Sünden ge-
warnt. Sie hat dann fleißig zugehört und Gott ihr Gnade ge-
geben, daß sie in kurzem wieder zu ihrer Gesundheit gekommen,
viele Jahre lang gelebt, auch einen Mann genommen und mit ihm
Kinder gezeugt hat.