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als er, und sobald sie die Absolution erhalten, wären sie schön und
weiß gewesen; deswegen sei er hierher gekommen, um dies auch
zu werden. Der Mönch verweigerte ihm indes die Absolution,
worauf der Teufel in die Höhe fuhr und die Decke des Beichtstuhls
mit fortnahm. Zum Gedächtnis dieser Begebenheit hing man an
dem Orte, wo dieser Vorfall sich ereignet haben soll, eine Tafel auf,
auf der derselbe abgebildet war. Auf dieser standen die Worte:
1478 testibus historicis, renovirt den 22. Februar 1578.*
600. Der Teufelsgraben bei Koselitz.
Gräße, Bd. J, Ar. 225; Preusker in den Mitteilungen des K. S. Altert.=
Vereins zu Dresden 1835, H. I. und Blicke in die Vaterländische Vorzeit
(Leipzig 1840—43), Bd. III, S. 20 ff.; Reiniger, Sächs. Prov.-Bl. Hayn 1827,
AVr. 4 und 11; poetisch beh. von Ziehnert, S. 383 ff.; novellistisch von Ew.
Dietrich, Erzstufen, 1830, Bd. II; anders erzählt von K. Winter in der
Constit. Ztg. 1853, Ar. 292.
Der sogenannte Teufelsgraben, wahrscheinlich ein uralter Grenz-
wall, schwerlich eine Wasserleitung, wie man auch gemeint hat, un-
gewiß, ob von Deutschen oder Sorbenwenden gebaut, ist ein acht
bis zwölf Ellen breiter und zwei bis vier Ellen tiefer von Westen
nach Osten laufender, ungefähr zwei Stunden langer Graben ohne
Grundfläche, der eine Viertelstunde von den sogenannten Katsch-
häusern bei Fichtenberg anhebt, dann nach dem Vorwerke Gohrisch
und nachher nach Tiefenau zu läuft und endlich in der Aähe des
Dorfes Koselitz bei Großenhain aufzuhören scheint. Die Volkssage
schreibt ihm aber folgenden Ursprung zu. Es soll nämlich der im
Dorfe Koselitz (drei Stunden von Großenhain und Miesa) befind-
lichen Mühle sehr oft an Wasser gefehlt haben, und eines Tags hat
der Müller schon lange nicht mehr mahlen Bönnen. Da ist ein
fremder Mlühlknappe eingesprochen und hat Arbeit verlangt; allein
der Müller, der für den seinigen nichts zu tun und Rkaum Brot
hatte, gab ihm seinen Groschen und wies ihn ab. Der ist aber
nicht gegangen, sondern hat dem Mlüller erklärt, er wisse ein Ge-
Eine ähnliche Geschichte, die in einer Stadt in Sachsen am Weih-
nachtsabend des Jahres 1534 einem Pfarrer, namens Laurentius Doner,
widerfahren sein soll, erzählt Hondorff, Promtuar. Ex. S. 94.