Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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mit ihm durch das auf den Schloßhof führende Küchenfenster und 
zerschellte ihm über demselben den Schädel, woran man die Blut— 
spuren noch vor wenigen Jahrzehnten erblicken konnte. 
613. Die Blutflecken an der großen WMühle in Budissin. 
Gräße, Bd. IIL, Ar. 742; Ziehnert, S. 510 ff. 
Anders bei Gräve, S. 124. 
Am Fuße des Proitschenberges, nahe am rechten Ufer der 
Spree, liegt die sogenannte große Mühle mit sechzehn Gängen. An 
ihrer Mauer oben, nicht weit unter dem Dachgesims, sieht man eine 
Menge Blutflechen, von denen die Sage folgendes erzählt: 
Als die Mühle gebaut ward, traf der Bauherr mit dem Teufel 
eine Ubereinkunft, nach welcher der Teufel sich verpflichtete, dem 
Müller beim Baue zu helfen, der Müller aber dem Teufel das 
Privilegium einräumte, auf dem sechzehnten Gange Pferdeäpfel zu 
mahlen und zwar, ohne daß ihn jemand dabei stören sollte. Als 
nun die Mühle mit Teufelshilfe fertig war, schüttete der Müller 
auf fünfzehn Gänge Getreide und der Teufel auf seinen sechzehnten 
Gang Pferdeäpfel. So hatten sie es lange Zeit in gutem Frieden 
getrieben, als der Müller einen neuen Knappen annahm, welcher 
ein vorwitziger und unfolgsamer Geselle war. Denn obgleich es 
ihm der Meister streng verboten, schüttete er dennoch auf den sech- 
zehnten Gang Getreide und schmälerte das Recht des Terfels. 
Dieser aber mochte dies nicht leiden und ward zornig, faßte den 
Mühlknappen und warf ihn zur Strafe außen an die Mlauer, so 
daß er alsbald tot blieb; die Blutflechen aber, welche sein zer- 
schmetterter Körper hinterließ, lassen sich durch nichts wegbringen. 
614. Der Schwarze und der Arme. 
Euzica 1888, S. 78; übersetzt von Dr. Pilk. 
Einst war unterm Proitschenberge bei Bautzen ein Häuschen, 
in welchem niemand wohnen wollte. Jedem, der sich in demselben 
niederließ, starben die Kinder. Deshalb blieb es schließlich un-
	        
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