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auch einen Griff in den Goldbehälter getan, sei aber, da er
jedenfalls während der Arbeit gesprochen oder sich umgesehen
habe, von einem Geiste getötet worden.
851. Schatzstelle zwischen Arnsgrün und Bärenloh.
H. Arnold in den Bunten Bildern aus dem Sachsenlande, Bd. J, S. 266ff.
An dem Wege von Arnsgrün nach Bärenloh ist ein kreis—
runder Graben zu bemerken, der ehedem ausgemauert gewesen sein
mag. Die Geschichte erzählt, daß dort das alte Schloß Schönfeld,
das im Vogtländischen Kriege 1354—1357 zerstört worden ist, ge-
standen hat; die Sage aber will wissen, daß unter jenem Walle
sich noch weite Räume befinden, in denen viel des edlen Goldes
aufgehäuft liegt. Die Ritter, die vormals das Schloß bewohnten,
bewachen den Schatz, auf daß nicht ein Unberufener ihn raube.
Nicht ewig aber soll er für die Menschen verschlossen sein, sondern
einst durch einen Mann, der den passenden Schlüssel dazu besitzt
und die vorgeschriebenen Formeln und Wörter kennt, gehoben werden.
Einem Bewohner von Adorf, namens Hums, der um Mitter-
nacht von Rußbach Kkam und in der Nähe des alten Schlosses vor-
überging, war schon einmal Gelegenheit gegeben, sich in den Besitz
der Kostbarkeiten zu setzen, denn ein Mitter, der in einen altertüm-
lichen Mantel gehüllt war und ein Schwert an der Seite trug, bot
ihm einen goldenen Schlüssel an, mittels dessen er die verzauberten
Schätze hätte erschließen können. Der furchtsame Alann verscherzte
jedoch sein Glück; denn er lief, so schnell er Konnte, nach Hause, um
dem gespenstigen Ritter zu enttommen. Drei Tage später starb er.
852. Die verruchten Schatzgräber zu Schöneck.
Nach Mitteilungen von Lehrer A. Zimmer, Raun b. Brambach.
Ein Viertelstündchen von Schönech im Vogtlande liegt das
Bauerngut Hohenreuth, das höchstgelegene Bauerngut in Sachsen.
Von Haselbüschen, Birken und Buchen besetzt, dehnen sich in dieser
an Schönheiten so reichen Gegend allerlei hügelige Bergrücken hin.