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ruchbar werde, denselben Tod an einem Tage in diesem Jahr
noch sterben; irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten!“
Und wunderbar! es geschah, wie der fromme Mann gesagt
hatte. Ob jene Ruchlosen mit dem Fett eines Füßchens von einem
ungetauften Kinde den Schatz gehoben, ist mir nicht bekannt. Segen
hat es ihnen jedenfalls nicht gebracht. Denn an einem Tage, zur
selbigen Stunde, trug man drei Särge hinaus, hinaus auf denselben
Totenacker, den jene im Leben geschändet. Und davon sind jene
bekannt geworden. — berichtet den Hergang
Köhler, Aberglauben im Vogtl., S. 572. (Vgl. Sage Ar. 16.)
Manche Leute wollen lange, lange noch stets auf einem be-
kannten Felsvorsprung des Hohen Steins ein wenig Asche liegen
gesehen haben, die, als letzter Uberrest und Zeuge jenes schauerlichen
Schatzgrabens, von keinem Wind und Wetter wegzubringen wäre.
Die drei Blutflechen vor der Pfarre aber waren auch nicht wegzu-
bringen und man konnte sie sehen bis zum 9. Mlai#des Jahres
1856, dem Tage, an dem das alte Schöneck gänzlich abbrannte,
wobei die Steinplatte vor der alten Pfarre mit zerstört wurde.
853. Das Geldgewölbe bei Treuen.
Gräße, Rd. IH, Ar. 630.
In der Nähe von Treuen im Vogtlande steht auf einem
ziemlich steilen Felsen ein Schloß, das schon ziemlich alt ist. Hier
sollen die Hussiten vorübergezogen sein und eine ungeheure Masse
von Geld, erbeuteten Schmuchsachen und Mietallen in einem ver-
borgenen Gewölbe des Felsens vergraben haben. Wolle aber je-
mand den Schatz heben, und er fände zufällig den Eingang zum
Gewölbe, und träte nun in dasselbe mit einem brennenden Lichte
ein, so würde ein eiserner Wächter das Licht auslöschen. Die ein-
zige Rettung wäre eilige Flucht, denn sonst müßte der Abenteurer
in dem dunkeln Raume elend verschmachten.
Meiche, Sagenbuch. 44