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vielleicht im Hussitenkriege, eingeäschert wurde. Bei dieser Zerstörung
wurde ein Schloßfräulein mit ihren Schätzen verschüttet. Ein Mann
hat vor vielen Jahren wiederholt an dem Platze gegraben, um des
Schatzes teilhaftig zu werden, jedoch nichts finden können.
874. Der Schatz in der Ruine BRechenberg.
Köhler a. a. O., Ar. 305.
Im Orte Rechenberg südlich von Frauenstein sieht man nahe
der Kirche auf einem Felsen die Ruinen eines Schlosses, welches
vielleicht zur Bewachung der alten Zollstraße nach Böhmen erbaut
wurde und das nach der Sage durch einen unterirdischen Gang
mit dem Schlosse Frauenstein in Verbindung stand. In der Aähe
des Schlosses zeigt man noch die Uberreste von Wällen, und als
man am JFuße desselben die Schule baute, traf man auf alte
Gänge, welche anzusehen viele Leute weither Kamen; doch konnte
man nicht tief in die Gänge eindringen. In manchen Nächten
will man oben in der Anine ein Licht gesehen haben. Erzählt
wird, daß in den Gewölben große Schätze in einer Braupfanne
liegen; wer dieselben haben will, muß seine eigene Tochter zum
Opfer bringen. Dieselbe muß aber weißhaarig sein. Doch hat
auch einmal ohne solches Opfer ein Alann einen kleinen Teil des
Schatzes gehoben. Als nämlich einst ein Bierknecht des früheren
Rittergutes vom Berge herabfuhr, sah er von ferne auf der Ruine
ein Licht. Er ging hinauf und sahe darauf an dem sLichte drei-
hundert Taler liegen, welche er einstechte und mitnahm. Nach vier
Wochen war er jedoch tot.
875. Der Schatz auf dem Burgberge bei Mulda.
Köhler a. a. O., Mr. 326.
Zwischen den Dörfern Lichtenberg, Burkersdorf bei Frauenstein
und dem als Sommerfrische in Aufnahme gekommenen Mulda
erhebt sich der Burgberg, auf dessen Gipfel man noch die Uberreste
eines Doppel-Steinwalles und einen Brunnen, „Jungfernbrunnen“
Meiche, Sagenbuch. 45