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887. Die bestraften Schatzgräber zu Dörschnitz.
Gräße, Bd. J, Ar. 224; Curiosa Saxon., 1744, S. 204 ff.; vgl. Hasche,
Mag., Bd. III, S. 216 ff.
Unter dem Hügel an der kleinen Holzeche bei dem Dorfe
Därschnitz in der ähe von Lommatzsch soll ein Schatz verborgen
liegen; man hat zwar oft nachgegraben, aber nie etwas gefunden.
So sind eines Tags ein Bauer aus dem genannten Dorfe P. H.
und ein anderer aus Altlommatzsch N. K. zu einer Hochzeit in
Sieglitz gewesen, und da sie nun des Nachts heim und dort vorbei-
gegangen, hat einer dem andern Mut gemacht, sie wollten hier mit
den Armen hineinwühlen und nach dem dort liegenden Schatze
greifen, was auch geschehen ist. Des folgenden Tags aber, da sie
ihren Rausch ausgeschlafen, haben beide gefunden, daß ihnen der
Arm, mit dem sie in dem Berge gewühlt, aufgeschwollen und voller
Blasen, auch Hals und Kopf aufgedunsen und dick gewesen, also
daß sie sich am selbigen Tage fast nicht dürfen sehen lassen.
888. Vergrabene Schätze in und bei Dresden.
Gräße, Zd. 1, Nr. 136.
Ehe der Moarschall Gouvion St. Cyr, der bekanntlich von
Aa#poleon vor der Schlacht bei Leipzig in Dresden zurückgelassen
worden war, sich den vereinigten RMussen und Osterreichern ergeben
mußte (11. November 1813), ließ er angeblich die ganze französische
Kriegskasse an vier Stellen sechs Ellen tief vergraben und es sollen
auch alle diejenigen Personen, welche er dazu verwendet hätte, auf die
Seite geschafft worden sein. Es sollen diese vier Schätze liegen in Dres-
den im Garten des ehemals Kämmererschen Hauses auf der Bautzner
Straße (Nr. 26), hinter dem Waldschlößchen, wo ein Teil des fran-
zösischen Lagers war, zwischen der frühern Simmigschen Schneide-
mühle und dem Kavallerieschießplatz, angeblich auf dem Gräßeschen
Waldgrundstück an der alten und neuen Nadeberger Straße, in der
Aähe des Dorfes Cotta beim Schusterhause, und mitten auf der
Chaussee ein Stück über das Chausseehaus hinaus auf der Straße
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