Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Offizieren auf einer einsamen Waldwiese im nahen Karswalde, der 
den Lagerplatz der Franzosen im Nordwesten begrenzte, zur größeren 
Sicherheit vergraben. Aun mußte aber ganz plötzlich das fran— 
zösische Lager wegen Annäherung eines ungleich größeren russischen 
Heeres abgebrochen werden. In der Eile vergaß man, die ver— 
grabene Kriegskasse nebst den anderen Schätzen mitzunehmen. Das 
Vergessene später nachzuholen war nicht mehr möglich, weil die 
Franzosen vor der Ubermacht der Verbündeten immer weiter zurüch- 
weichen mußten. Darum haben denn schon vor vielen Jahren 
Leute, die den Ort ganz genau zu wissen meinten, es versucht, auf 
jener einsamen Wiese nach der Kriegskasse zu graben. Doch ihr 
Vorhaben wurde stets vereitelt, denn ein großer, schwarzer Hund 
mit unheimlich funkelnden Augen bewachte den Ort und hätte den, 
der sich in seine Aähe gewagt, sicherlich zerfleischt, so daß er nimmer 
davongekommen wäre. Einem alten Waldarbeiter gelang es einst 
aber doch, daselbst zu graben, denn der Hund mochte seinen Posten 
eine Zeitlang verlassen haben. Aur wenige Mliinuten hatte der 
Glüchliche in der Erde herumgewühlt, da quoll es plötzlich hervor 
wie Gold= und Silberschaum. Der gesuchte Schatz war gefunden. 
Schon wollte der glückliche Schatzgräber die Hand danach aus- 
strechen, da hörte er von drüben her ein furchtbares Bellen. Zähne- 
fletschend Kkam der Wächter der Kriegskasse, jener unheimliche Hund, 
herbeigesprungen. Da gab es für den Schatzgräber Rein langes 
Besinnen mehr. Aur durch eilige Flucht konnte er sein bedrohtes 
Leben retten. Doch ohne jeglichen Lohn sollte seine Bemühung 
nicht geblieben sein. An der Hacke war von jenem Gold= und 
Silberschaume immerhin so viel hängen geblieben, daß der Alan 
auf viele Jahre hinaus ein sorgenloses Leben führen konnte. Alte 
Waldarbeiter glauben mit großer Bestimmtheit an das Vorhanden- 
sein der vergrabenen französischen Kriegskasse. Bis heute aber hat 
sie noch niemand wieder aufgefunden. 
897. Der Schatz im Kapellenberge bei Schmiedefeld. 
Mitgeteilt von Kantor B. Störzner, Arnsdorf. 
Im Innern des Kapellenberges ruht ein unermeßlicher Schatz, 
bestehend aus Gold und Edelsteinen. Derselbe wird von einem
	        
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