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955. Die Sage von der Schlacht bei Lucka.
Albinus, Meißnische Land= und Bergchronica, 1590, S. 256 ff.; Rivander,
Thür. Chronik f. 30 (f. 380); darnach bei Gräße, Bd. 1, Mr. 399.
Als die deutschen Könige Adolf und Albrecht den Wettinern
ihre Lande zu entreißen strebten, verübte ihr Kriegsvolk, namentlich
die Schwaben, furchtbare Greuel, und an jene Zeit erinnerte noch
nach Jahrhunderten das Sprichwort: „Schwaben und Schaben ver-
derben Land und Gewand.“ Wie nun aber endlich im Jahre 1307
die Fürsten Friedrich und Diezmann die plündernden Scharen bei
Lucha (nördlich von Altenburg), vornehmlich mit Hilfe der Bürger und
Bauern, aufs Haupt schlugen, da Kkam im Lande das Wort auf: „Es
wird dir gehen wie den Schwaben vor Lucka“, oder wie es später
lautete: „Es wird dir gelucken, wie den Schwaben bei Lucken.“
Vor der Schlacht aber soll Friedrich der Freidige auf dem Markt-
platze zu Leipzig eine ermutigende Ansprache an die Bürger gehalten
und dann zu seinem Leibdiener, der ihm den Harnisch anschnallte,
gesagt haben: „Binde heut drei Land auf oder gar keins!“ Ein
alter Vers davon lautet also:
„Heute binde ich auf Meißen,
Düringen und Pleißen,
Und alles was meiner Eltern je gewart.
Gott helfe mir auf dieser Farth:
Alß wir für Gott recht haben,
Also reit ich wieder die Schwaben
Und will sie übern Hauffen schlagn
Und aus dem Lande Meißen jagn.“
956. Markgraf Diezmann, sein getreuer Knappe und das
Hufeisen an der Aikolaikirche zu Leipzig.
Gräße, Bd. I, Nr. 410; E. v. Felsthal (Steinau), Des deutschen Volkes
Sagenschatz, Schwäb.-Hall, o. J., 80, S. 275 ff.; im allg.: Schäfer, Wahr-
zeichen, Bd. I, S. 18 ff.
Diezmann, Mlarkgraf zu Thüringen und Sachsen, und Friedrich
der Gebissene, sein älterer Bruder, wurden von Philipp von Nassau,
Feldherrn des kaiserlichen Heeres in Thüringen, insgeheim verfolgt,
da dieser durch der Brüder ruhmreiche Waffentaten seine Hoffnung
schwinden sah, einst in den Besitz ihrer vom Kaiser Albrecht ihm