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fecht zu Borna, bei der schmählichen Niederlage der Bayern und
Schwaben. Des heldenmütigen Knappen, der nach dem Falle seines
Herrn den Tod suchte, denkt die Sage nur in wenigen Zügen, doch
meldet sie, daß, nachdem er siegend im Treffen bei Großenhain ge-
fallen, Friedrich der Gebissene ihm selbst einen Stein gelegt und
zwei Eichen auf sein Grab gepflanzt habe. Diezmanns Grabmal,
öfters zerstört, zuletzt durch die Franzosen im Jahre 1813, wurde
in späterer Zeit wieder würdig hergestellt; das Hufeisen aber, welches
des Markgrafen Pferd in der Mitterstraße nach der Mikolaikirche
schleuderte, hängt noch jetzt dort an der Mauer befestigt. (Vgl.
Ar. 973 und 1174.)
Man gibt auch vor, zur Strafe für die fahrlässige Bewachung
ihres wohltätigen Fürsten wären den Leipzigern die Wächterhörner
abgenommen und ihnen dafür häßlich schrillende Schnurren, deren
sich die Nachtwächter bis zum ersten Drittel des 19. Jahrhunderts
bedienten, eingehändigt worden.
957. Das Mlönchsbild in der Paulinerkirche.
Gräße, BRd. I, Ar. 450; Schäfer, Wahrzeichen, Bd. I, S. 50.
Der rechte Flügel oder Lied des dem heiligen Paulus ge-
weihten Altars in der Paulinerkirche zeigt den Märtyrertod des
am 25. März 1253 kanonisierten Dominikaners Peter von Verona;
das Volk aber glaubt, es stelle den Mönch dar, der der Sage nach
anstatt des Markgrafen Diezmann im Mosentale ermordet ward
und noch sterbend das Glaubensbekenntnis mit seinem Finger, den
er in sein eigenes Blut getaucht hatte, auf die Erde geschrieben
haben soll.
958. Das Blutbad auf dem alten Schlosse zu Plauen.
Gräße, Bd. II, Nr. 651; Köhler, Aberglauben und Sagen im Vogtlande,
S. 637.
Als die Hussiten sich der Stadt Plauen näherten, flohen alle
Bürger auf das alte feste Schloß, weil sie sich dort oben sicher fühlten.
Und in der Tat gelang es auch den anstürmenden Feinden nicht, das-