Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Bei dem Wiederaufbau derselben ward auf die neue Superinten— 
dentur nach Morgen hin eine mit dem ANamenszuge Langes und 
der Jahreszahl 1647 bezeichnete Fahne gebracht, nach Abend hin 
aber, wo das Schwedenlager gewesen, ein Kreuz aufgestellt und 
eingerichtet, daß jeder Nachmittagsgottesdienst in Pegau mit dem 
obengenannten Liede zu beginnen habe. (Vgl. Ar. 965.) 
973. Der Trompeter in Crimmitschau. 
Frost, Chronik von Grünberg, S. 77. 
Am Hause Herrengasse ANr. 1 (Witwe Degenkolbe) zu Crimmit- 
schau, und zwar an einem Fenster des zweiten Stochwerkes, hängt 
ein schwedisches Hufeisen, wie man dergleichen in hiesiger Gegend 
oft gefunden hat. Man erzählt davon: Als nach Beendigung des 
Dreißigjährigen Krieges die Friedensbotschaft durch Deutschlands 
Gaue drang und auch Crimmitschau dadurch erfreut wurde, sprengte 
ein schwedischer Trompeter in solchem Galopp durch die Straßen 
der Stadt, daß sein Pferd ein Hufeisen verlor, welches in die Höhe 
geschleudert wurde bis in das zweite Stochwerk eines Hauses und 
dort am Fenster liegen blieb. An derselben Stelle hat man das 
Hufeisen jetzt befestigt. (BVgl. Nr. 956 und 1174.) 
974. Der irregeführte Soldat.“ 
Luzica 1882, S. 77, übersetzt von Dr. Pilk. 
In ein Haus in Holscha kam einmal abends im Finstern (es 
soll im Siebenjährigen Kriege gewesen sein) ein bärtiger Soldat, 
welcher mit großem Lärmen verlangte, daß ihn der Besitzer nach 
Dubrau führe. Die Stege von Holscha nach Dubrau führen bei 
Sümpfen vorbei, wo in der Nacht manchmal „Lichter“ wandeln; 
in früheren Zeiten war dort eine unheimliche Tiefe. Der Besitzer 
  
* Val. das Gedicht der „Skiläufer“ von Päßler und hier Ar. 91 
bez. 350.
	        
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