Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Wiese miteinander ein. Am Orte angelangt, fanden sie zwar die 
Kiste noch an derselben Stelle, allein einen Mann in grünem Rocke 
darauf sitzen. Denselben hieß Wollner, die Kiste zu verlassen, da 
sie sein, Wollners, Eigentum sei. Da reichte ihm der Mann in 
dem grünem Rocke ein großes Buch hin mit den Worten: „die 
Kiste sollst du haben, jedoch deinen Namen mußt du in das Buch 
da einschreiben!“ Da aber Wollner sich dessen weigerte, ver- 
schwanden bald Mann und Kiste, und Wollner stand mit dem 
Knechte in dicker Finsternis. Er hat aber nie wieder von dem 
grauen Männchen etwas gesehen oder gehört. 
Vor über hundert Jahren waren einmal Arbeiter in der Aähe 
des alten Hauses beschäftigt, Bausteine zu brechen. Da Bham ein vor- 
nehmer Mann gegangen und fragte die Leute, wo denn das alte 
Haus sei und wo man in den Berg kommen Bbönne. Die Stelle, wo 
das alte Haus ist, Kkonnten sie ihm wohl zeigen, wußten aber vom 
Eingange weiter nichts zu sagen, als daß in der Aähe ihres Stein- 
bruchs ein unterirdischer Gang sein solle. Der fremde Mann sei 
nun an den Berg gegangen, habe allerlei geheime Worte gesprochen 
und sich dann mit den Worten entfernt, daß er allein nichts 
tun könne, sondern seinen Vater holen wolle. Sie hätten, erzählten 
die Arbeiter, nie wieder etwas von dem Moanne gesehen, aber einige 
Tage nachher hätten einmal ihre herausgebrochenen Steine eine 
ganz andere Schichtung gehabt und auf einen großen angelehnten 
Stein sei geschrieben gestanden: „Hier liegt der Lohn für Euere An- 
weisung.“ Da hätten sie bei dem Steine einen schönen Spezies- 
taler gefunden und den Betrag unter sich geteilt. „Das sind die 
Jesuiten gewesen,“ sagten die Leute und sagen heute noch, die Je- 
suiten hätten das Geld aus dem alten Hause ausgeräumt. 
27. Die Teufelswand bei Eibenstockh. E 
Gräße Bd. J, Ar. 573; Ziehnert, Sachsens Volkssagen. 5. Aufl. S. 473 
„Erzgebirgischer Anzeiger“, Schneeberg 1803, S. 322. 
In der Teufel- oder Steinwand, welche zwischen Eibenstock 
und Unterblauental am linken Ufer der Bockau unweit von ihrem 
Einflusse in die Mulde liegt, befindet sich eine große Höhle, von 
der die Sage folgendes erzählt.
	        
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