Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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1037. Der Name Bischofswerda. 
Th. Schäfer im „Sächs. Volksfreund“, 1880, S. 186. 
Als Bischofswerda noch eine neugegründete Stadt war, be— 
gehrte einst ein vornehmer Reisender mit seinem Gefolge Einlaß in 
dieselbe; auf die Frage des Torwarts: „Wer da?“ antwortete jener: 
„Bischof!“ und so ergab sich die Bezeichnung „Bischofswerda“ für 
den bisher namenlosen Ort. 
1038. Wie der Butterberg bei Bischofswerda seinen Namen 
erhielt. 
Archiv des Vereins für Sächsische Volkskunde, Sammlung Pilk. 
In Bischofswerda wütete einst die Pest. Während derselben 
getraute sich Kein Dörfler in die Stadt aus Furcht vor Anstechung. 
Auch die Dorfweiber, welche sonst regelmäßig Butter nach Bischofs- 
werda gebracht hatten, wagten sich nicht hinein, sondern legten die 
Butter für die Bürger auf dem Butterberge nieder. Von dort 
holten sie die Bischofswerdaer heim und nannten den Berg darnach 
„Butterberg“. 
1039. Die feindlichen Brüder Balentin und Rupprecht. 
Nach Götzinger, Schandau und seine Umgebung, S. 385. 
Vor uralten Zeiten besaßen zwei Brüder, mit Namen Valentin 
und Rupprecht, das am Mordfuße des sogenannten Valtenberges 
liegende große Rittergut und Dorf (-ieder-Neukirch. Sie Rkamen 
aber überein, ihren Besitz zu teilen, und zwar derart, daß Valentin 
die südliche Hälfte mit dem höchsten Berge nahm, wo er sich dann 
die Baltenburg erbaute, während Rupprecht die nördliche Hälfte 
behielt und dort auf einem Hügel die AMupprechtsburg errichtete. 
Die Brüder (oder nach anderer Uberlieferung ihre Nachfolger) ge- 
rieten jedoch später in Streit, und in der nun ausbrechenden Fehde 
siegte Rupprecht und zerstörte die Burg auf dem Valtenberge.
	        
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