Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

— 867 — 
Kloster ein kluger Mann namens Peter (Pater) Rosenkranz gelebt, 
der noch am Leben gewesen, wie der Schneeberg ist fündig ge— 
worden (1471), auch den Rosenkranzer Stollen daselbst angewiesen 
hat, wie auch zugetroffen; den hat auch Kunz von Kauffungen, be— 
vor er die Fürsten von Sachsen vom Schloß Altenburg (1455) ent— 
führt, um Rat gefragt, und der Rosenkranz hat seinem Vorhaben 
mächtig gewehrt, daß er sich solches nicht unterstehen solle, und ihm 
angezeigt, daß es sein Leib und Leben kosten würde, wie es denn 
auch geschehen. Der hat auch angezeigt, daß ein großes Bergwerk 
am Pöhlberg aufkommen und eine schöne Stadt St. Annaberg 
dahin gebauet werden, daß man groß und viel Erz daselbst brechen 
würde, und solle dies eine gute Weile beständig sein, dann noch 
eine Zeche zwischen der Schlettau und dem Pöhlberg angehen und 
in vielen Maßen Ausbeute geben werde, das Himmlische Heer ge— 
nannt. Dergleichen werde auch zwischen dem Pöhlberg und dem 
Bärenstein angehen, und zuerst ganz verachtet sein, darnach aber 
werde viel Erz gebrochen werden, und wenn das Bergwerk neben 
Schlackenwerda in Abnehmen kommen würde, dann werde ein 
Bergwerk am Bärenstein bei Kloster Grünhain aufkommen, das 
werde eine lange Zeit guten Bestand haben, und man da solchen 
Reichtum an Erz brechen, daß, wer am Ende einen Kux erhalten 
und bauen würde, davon noch seine Kindeskinder Nahrung haben 
würden, und es werde an demselbigen Orte am Bärenstein eine 
Stadt gebauet werden, wohin die andern Städte zu Mkarkte gehen 
würden, und werde das Erz liegen vorn am Bärenstein unter dem 
großen Steine herabwärts; die Alönche würden aber solches nicht 
erleben, sondern durch einen Aufruhr verjagt werden, und ob sie 
gleich wiedertämen, so würden sie doch ausgerottet und das Kloster 
so wüst werden, daß auf der Kirche und den Alauern Him-, Heidel- 
und Erdbeeren wüchsen, und werde dann solch Kloster mit seinem 
Zubehör an die Fürsten von Sachsen Kkommen, bei denen dann 
dieses Bergwerk, wenn wilde Bäume so stark, daß man aus ihnen 
Bretter schneiden könne, in dem Klostergarten aufwachsen würden, 
auftommen werde. Unter Abt Georg Küttner (I 1517) sind drei 
erfahrene Schüler ins Kloster gekommen, die haben ebenfalls ge- 
sagt, daß nach seinem Tode ein Aufruhr entstehen und die Alönche 
würden verjagt werden. Auch sind diese mit dem besagten Mönch 
Thomas auf den Bärenstein gekommen, und haben daselbst an 
55“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.