Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

— 924 — 
geben sollen, diese aber nicht gleich aufbringen können, also drei 
Ratsherren als Geiseln gestellt. Weil ihnen aber inzwischen Ent— 
satz kommen ist, so haben sie einen Boten ins feindliche Lager 
geschickt, der den Ratsherren insgeheim kundtat, wie die Sachen 
stünden, und daß sie womöglich in der kommenden Aacht entfliehen 
möchten, denn die Stadt sei nicht gesonnen, diese hohe Summe zu 
bezahlen. Hierauf sind dann die Ratsherren ihrer Haft entflohen, 
auch glücklich bis vor das Lager gekommen, hier aber eingeholt 
und am andern Morgen für ihren Wortbruch durch das Schwert 
hingerichtet worden. Nachher hat dann die Stadt zum Andenken 
ihrer unglüchlichen Ratsherren an der Stelle, wo sie hatten sterben 
müssen, die drei Kreuze errichten lassen. 
L 1127. Das Steinkreuz am Wege von Wechselburg nach 
dem Rochlitzer Berge. 
R. Zimmermann, Sagen und Mären aus dem Tale der Zwickauer Mulde, 
Chemnitz 1901, S. 13. 
Von Wechselburg führt anfangs durch eine anmutige, frucht- 
bare Aue, die schon Flemming in seinen Liedern erwähnt, und dann 
durch tiefdunklen Nadel= und hellgrünen Laubwald, ein schöner 
Fußweg nach dem Bochlitzer Berge. An dem Wege steht ein ein- 
sames, halbverwittertes Steinkreuz. Weshalb es einst gesetzt worden 
ist, wissen wir nicht; der Volksmund berichtet, daß man es zur 
Erinnerung an zwei Jäger errichtet habe, die hier eines Mlädchens 
wegen, andere gar behaupten, eines geschossenen Rehes wegen, 
einen Zweikampf ausgefochten hätten. 
1128. Das Rad in der Kirche zu Schweta. 
Gräße, Bd. I, ANr. 333; J. Fiedler, Mühglische Gedächtnis-Säule. 
Leipzig 1709. 4. S. 81 ff. 
Im Jahre 1304 ist zu Schweta bei Wügeln der Ritter und 
Kriegsoberste Friedrichs des Gebissenen, Herr Melchior von Saal-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.